Tipps der Redaktion: Die Mai-Highlights bei Netflix und Prime Video
7 Bilder 30.4.2018, 05:50 UhrSuits (Netflix)
Als eine der am meisten illegal heruntergeladenen Serien der Welt baute sich "Suits" auch in Deutschland eine große Anhängerschaft auf. Am 2. Mai erscheint der Rest der sechsten Staffel der US-Serie, die sich Netflix lizensieren lässt. Hierzulande lief diese bislang nur vollständig im Pay-TV, zehn der insgesamt 16 Episoden sind schon seit März auf Netflix verfügbar. Das Interesse am Staffelabschluss wird daher besonders groß sein. Zugegeben: Den hohen Unterhaltungswert des Serienbeginns konnte das Format nicht ausnahmslos über die vielen Staffeln hinweg aufrechterhalten. Doch in Staffel sechs scheint "Suits" so langsam wieder die komödiantische Balance zu finden, die die USA-Network-Serie einst groß werden ließ. Die neuen Folgen bieten obendrein wieder attraktive Handlungsstränge: Harvey und Louis sind in der neuen Staffel zur Zusammenarbeit gezwungen, um die Kanzlei zu retten. Derweil muss Mike wegen Betrugs seine Gefängnisstrafe absitzen. Fans der britischen Royals aufgepasst! Staffel sechs ist außerdem die vorletzte Runde mit der baldigen Prinzessin Meghan Markle. © Universal Pictures Germany/USA Network
The Rain (Netflix)
Hoppla, der Mai bringt für die Menschheit ganz schon düstere Aussichten. "The Rain" ist nur eine von mehreren Netflix-Produktionen, die sich auf eine Art mit einem Apokalypse-Szenario auseinandersetzen. Sechs Jahre nachdem ein mit dem Regen eingekehrter Killervirus fast die gesamte Bevölkerung Skandinaviens ausgelöscht hat, verlassen zwei dänische Geschwister ihren sicheren Bunker und müssen feststellen, dass alle Überbleibsel der Zivilisation vernichtet wurden. Also begeben sie sich mit einer Gruppe anderer junger Überlebender im verödeten Skandinavien gemeinsam auf eine gefährliche Suche nach Lebenszeichen... Einige Serienliebhaber wissen: Skandinavier verstehen es, gute Serien zu produzieren, weshalb die Information, dass das Format aus Dänemark stammt, aufhorchen lässt. Ob die Serie nach Idee von Jannik Tai Mosholt, Esben Toft Jacobsen und Christian Potalivo den Erwartungen gerecht wird, wird sich ab dem 4. Mai zeigen. Dort erscheinen alle der zunächst acht Folgen auf Netflix. © Netflix
You Are Wanted (Prime Video)
Zwar hängt Prime Video Netflix in Bezug auf eigene Serienproduktionen noch ein gutes Stück hinterher, weil aber wesentlich mehr Personen in Deutschland durch ihr Prime-Abonnement beim Versandhändler auch Zugriff auf dessen Online-Mediathek haben, erreicht der Amazon-Dienst in Deutschland deutlich mehr Menschen. Und die erfolgreichste Serie unter allen im Prime-Video-Angebot verfügbaren Formaten heißt "You Are Wanted". Schon kurz nach dem Start im März 2017 bewerteten "You Are Wanted" auf Amazon mehr Kunden mit fünf von fünf Sternen als es jeder anderen Serie im Angebot des Versandhändlers bislang in Deutschland gelang. Daher ist die Vorfreude auf die Rückkehr der Thriller-Serie von und mit Matthias Schweighöfer groß. Zwar waren sich Kritiker bezüglich der Qualität des Formats uneinig, die Chancen auf einen erneuten Mega-Erfolg für Amazon stehen dennoch sehr gut. Am 18. Mai geht es weiter. © Julia Terjung/Amazon
Cargo (Netflix)
Nein, dieses Bild kündigt keinen neuen "Hobbit"-Film im "Hangover"-Universum an. Weil die Zukunftaussichten in "The Rain" nicht gruselig genug waren, schickt Netflix am 18. Mai stattdessen gleich eine weitere fiktive Apokalypse nach. Darin spielt "Hobbit"-Darsteller Martin Freeman einen in Australien gestrandeten Vater, der nach einer globalen Pandemie selbst infiziert und nun auf der Suche nach einer neuen Heimat für seine kleine Tochter ist. Schon im Jahr 2013 erschien ein gleichnamiger Kurzfilm, dessen Geschichte im Netflix-Original nun weitergedacht wird. Autorin Yolande Ramke schrieb dabei auch für den Langfilm des Streaming-Dienstes und führte zusammen mit Ben Howling Regie. "Sherlock"-Schauspieler Freeman feiert derweil sein Netflix-Debüt. Beste Voraussetzungen für einen neuen Serienhit! © Netflix
The Purge: Election Year (Prime Video)
Horror-Fans bietet Prime Video ein riesiges Portfolio - allerdings findet sich darunter nicht selten echter Schund. Umso besser, dass Abonnenten des Streaming-Diensts ab dem 26. Mai guten Gewissens einen grundsoliden, neuen Horror-Streifen sehen können. Die "The Purge"-Reihe, in dessen dystopischem Szenario US-Bürger in einer Nacht pro Jahr alle Gesetze brechen dürfen, um die Verbrechensrate für den Rest des Jahres zu senken, überzeugte von Anfang an durch ihren Einfallsreichtum. Der dritte Teil mit dem Beititel "Election Year" rückt die Geschichte noch einmal in ein neues Licht: Charlie Roan, deren Familie einst selbst Opfer eines "Purges" wurde, will US-Präsidentin werden und das jährliche Morden und Brandschatzen abschaffen. Die neuen Gründerväter, eiserne Verfechter der Veranstaltung, wollen die laut Befragungen aussichtsreichste Kandidatin daher um jeden Preis vor den Wahlen ausschalten - wann, wenn nicht im Rahmen des nächsten "Purges"? Die Action ist im dritten Film besser denn je und dass der Streifen inhaltlich kein Meilenstein ist, werden Horror-Fans angesichts der Prämisse verschmerzen können. Als Satire mit staubtrockenem Humor funktioniert jedoch auch Teil drei noch immer bestens. © Universal Pictures Germany
The Big Sick (Prime Video)
Die ab dem 16. Mai verfügbare Liebesdramödie "The Big Sick" stellt in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar. Der Film über den pakistanischen Einwanderer Kumail Nanjiani, der in den USA als Stand-Up-Comedian groß herauskommen will, basiert auf wahren Begebenheiten, die noch bemerkenswertere Geschichte steckt jedoch in Kumails Beziehung zu Emily, die er bei einem seiner Auftritte kennenlernt. Nach zaghaften Annäherungen werden die beiden ein Paar und machen das typische Auf und Ab einer Beziehung durch - bis es zum großen Streit kommt. Kumail verschwieg Emily seinen konservativen Eltern, die eine Pakistanerin für ihn vorgesehen hatten. Kurz danach fällt Emily überraschend ins Koma. Doch Kumail weicht nicht von ihrer Seite...
Nanjiani und Emily V. Gordon sind im echten Leben mittlerweile verheiratet. Zusammen schrieben sie die romantische Komödie, die auf ihren Erlebnissen basiert. Wie aus dem Nichts wurde der Film, an dem Amazon mitproduzierte, 2018 für einen Drehbuch-Oscar nominiert. Ein Wahnsinns-Erfolg für den Versandhändler und das Autoren-Paar, das seinen ersten Film zusammen schrieb. "The Big Sick" balanciert mühelos zwischen urkomischen und erschütternd traurigen Momenten, beleuchtet dabei das Leben eines US-Immigranten und vermeidet gängige Genre-Klischees. Ein absoluter Geheimtipp für alle, die den Kinostart im November 2017 verpasst haben.
© Sarah Shatz/Universum Film
Dear White People (Netflix)
Die erste Season der Netflix-Originalserie "Dear White People" basierte auf der gleichnamigen Dramedy-Satire von Justin Simien aus dem Jahr 2014 und löste große Diskussionen aus. Vor der Kulisse einer vorwiegend weißen Elite-Universität , in der Rassenkonflikte stets dicht unter der Oberfläche brodeln, blickte die Serie auf die Erfahrungen afroamerikanischer Studenten - und zog vergangenes Jahr teilweise überschwängliche Rezensionen nach sich. Das Format begeisterte Kritiker nicht nur durch die Einführung vieler einnehmender, dreidimensionaler Charaktere, sondern provozierte auch gezielt mit der Überspitzung ihrer teilweise erschreckenden, teilweise absurd komischen Erlebnisse als schwarze Studenten in einer Universität in den Händen von Weißen. Ein Blick auf diverse Publikumsspiegel verrät: Einige Zuschauer fühlten sich dadurch ganz schön angegriffen und straften die Produktion daher zum Teil mit gnadenlos schlechten Bewertungen ab. Selten war die Differenz zwischen Rezensenten- und Publikumsmeinung im Rahmen einer Serie derart groß. Doch die zuweilen kontroverse Serie erzeugte eine Diskussion, schon allein deshalb hat "Dear White People" in Staffel eins alles richtig gemacht. Bleibt zu hoffen, dass die Autoren der US-Gesellschaft auch in der am 4. Mai erscheinenden Fortsetzung wieder mit spitzer Feder brutal den Spiegel vorhalten. © Adam Rose/Netflix