Türkisch-deutsches Filmfest: Ehrenpreis für Hanna Schygulla

13.3.2015, 14:16 Uhr
Türkisch-deutsches Filmfest: Ehrenpreis für Hanna Schygulla

© Roland Fengler

Das ist "ein großer Mosaikstein der Bedeutung für das kulturelle Leben der Stadt", wie Matthias Strobel versichert, Direktor des KunstKulturQuartiers. Um so stolzer ist das Organisationsteam um  Festivaldirektor Adil Kaya und Festivalleiterin Ayten Akyıldız auf die Gästeliste: Drei große Künstler des Films, die ihre jeweiligen Länder präsentieren, sind Ehrenpreisträger(innen) des Festivals, das es sich zur Aufgabe macht, dem "enorm hohen Bedarf an interkulturellen Veranstaltungen" gerecht zu werden.

Das Herzstück des Programms sind die Filme, die möglichst nach cineastischer Bedeutung statt hinsichtlich ihres thematischen Fokus’ ausgewählt sind. Filme deutscher wie türkischer Produktion treten an, um in verschiedenen Kategorien prämiert zu werden: beste DarstellerIn, bester Kurz- und bester Spielfilm. Dabei decken die cineastischen Werke ein breites Spektrum an Genres und Themen ab und befassen sich unter anderem mit Vergangenheitsbewältigung, grenzenlosen Freundschaften und der Bedeutung eines selbstbestimmten Lebens.

Zum Auftakt des 38-Filme-Marathons werden die drei Ehrenpreisträger ihre Preise erhalten: Hanna Schygulla, eine der wichtigsten Schauspielerinnen der deutschen Nachkriegs-Filmgeschichte, die mit den größten deutschen Meistern arbeitete und mit ihrer Schauspielkunst den deutschen Film in Europa repräsentierte zum einen, zum anderen das Erfolgsduo des türkischen Films: Sener Sen und Yavuz Torgul, die mit ihren Filmen zur Integration der Provinz und der urbanen Kultur enorm beitrugen.

Türkisch-deutsches Filmfest: Ehrenpreis für Hanna Schygulla

© Foto: Verleih

"Integration" ist das hauptsächliche Anliegen der Verantwortlichen des Filmfestivals, das im Jahr 1992 als "Türkei-Filmtage" startete, die einzige Veranstaltung ihrer Art, die über Wettbewerbssparten mit unabhängigen internationeln Jurys verfügt und für die Türkei die wohl umfangreichste Präsentation türkischen Kinos außerhalb der Türkei darstellt. Für Deutschland ist es wohl das wichtigste interkulturelle Event mit Kontinuität, das dem Dialog der Kulturen seit Jahren auf eine sehr erfolgreiche Art und Weise dient. Als Ziel verfolgt das Festival nicht nur den interkulturellen Dialog in Deutschland, sondern fördert auch den künstlerisch-kulturellen Dialog zwischen Deutschland und der Türkei.

Neben dem Filmen in Wettbewerb und "Filmlandschaften" freuen sich Festivaldirektor Adil Kaya und Festivalleiterin Ayten Akyıldız besonders auf das Konzert der türkischen Band "Kardes Türküler", die seit 20 Jahren "zu einer musikalischen Reise der Brüderlichkeit" einladen. Und – vor der breiten Öffentlichkeit weitgehend verborgen – die Schulvorstellungen. "Seit 2004 ist das Schulfilmprogramm ein wichtiger Bestandteil des Festivals", so Dr. Matthias Strobel. Abseits vom Mainstream würden Schülerinnen und Schüler an politische Themen und kulturellen Austausch herangeführt sowie die Möglichkeit der Diskussion mit Gästen geboten und erreiche so Klassen aller Schultypen.

Türkisch-deutsches Filmfest: Ehrenpreis für Hanna Schygulla

© Fotos: Festival

2003 erreichte das Festival dank der Robert-Bosch-Stiftung den Durchbruch und gelingt bis heute nicht zuletzt dank der intensiven Förderung des Kulturreferats der Stadt Nürnberg sowie dem Bayerischen Staatministerium sowie unter anderem auch dem Kultusministerium der Republik Türkei. Es sei ihnen eine Bestätigung und Freude, so Adil Kaya und Ayten Akyıldız, zu sehen, wie stark die durch das Festival geknüpften Bande seien. So habe der deutsche Schauspieler Mario Adorf, der wie auch beispielsweise Armin Müller-Stahl bereits den Ehrenpreis des Festivals empfangen habe, versprochen, "alles zu tun, einen Besuch zu ermöglichen".

Sollte ihm das gelingen, so befände er sich in bester prominenter Gesellschaft: Zur Jury zählen unter anderem der Schauspieler Uwe Kokisch und Regisseur Marc Rensing, der Ehrenpreis an Yavuz Torgul wird überreicht vom "türkischen Kind of Comedy" Cem Yilmaz.

Weitere Infos im Internet unter: www.fftd.net

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