Verschlüsselte Geheimnisse

Joel Fischer

22.10.2024, 10:11 Uhr
Diese verschlüsselte Postkarte mit geheimen Liebesgrüßen schrieb Ida Hesse (Altona) an Franz Steen (Hamburg) am 26.1.1902

© Reproduktion: Museumsstiftung Post und Telekommunikation Diese verschlüsselte Postkarte mit geheimen Liebesgrüßen schrieb Ida Hesse (Altona) an Franz Steen (Hamburg) am 26.1.1902

Geheimnisse dürfen nur ausgewählte Personen kennen. Am besten tauscht man sie deshalb nur in persönlichen Gesprächen aus. Wenn das nicht möglich ist, müssen sie verschlüsselt werden. Die Kryptografie vertauscht oder ersetzt dazu Buchstaben und macht die Texte unlesbar. Nur wer das geheime System kennt, kann die Botschaft dann entziffern.

Bevor Chiffriermaschinen und Computer im Verlauf des 20. Jahrhunderts Texte und Daten per Knopfdruck verschlüsselten, halfen einfache Chiffrierscheiben und Chiffrierschieber beim Verschlüsseln von Telegrammen und Briefen. Auch die Polizei verschlüsselte ihre Funksprüche bei wichtigen Einsätzen bis weit in das 20. Jahrhundert mit „Tarnschiebern“, die Codewörter festlegten.

Ein besonderes Interesse an geheimer Kommunikation haben Liebespaare. Während das mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung heutiger Chat-Programme kein Problem darstellt, mussten sie um 1900 kreativ werden, damit neugierige Briefträger, Mütter oder Väter ihre Liebesgrüße nicht mitlesen konnten.

Verschlüsselte Postkarten aus unterschiedlichen Städten zeigen, dass die Paare damals unabhängig voneinander einen einheitlichen „Love-Code“ einsetzten, der das Alphabet durch Zahlen ersetzte. Was sich die Liebespaare damals im Geheimen schrieben? Das lässt sich mithilfe einer Codetabelle entziffern!

Weitere Mitmachstationen und viele spannende Geschichten und Objekte aus der geheimnisvollen Welt der Kryptografie warten auf die Besucherinnen und Besucher, die vor Ort Geheimnisse der verschlüsselten Kommunikation lüften können.

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