Laufer Altstadtfreunde legen Brunnen frei
06.12.2013, 19:16 Uhr
Mit dem Brunnen wird ein weiteres Stück alter Stadtgeschichte einsehbar. Hausbrunnen, wie den der Brauerei Dreykorn, gab es früher viele rund um den Laufer Marktplatz. Sie dienten der Wasserversorgung des eigenen Hauses und machte die Bewohner unabhängig von den öffentlichen Brunnen am Markt.
Zwar befinden sich in den von den Altstadtfreunden erschlossenen Felsenkellern unter den Häusern auf der Marktplatz-Nordseite noch sieben weitere Brunnen, doch diese sind nach oben hin verbaut. Als einziger nicht überbauter Brunnen kam der im Keller der Dreykorn-Brauerei in Frage: Er endet nach oben auf dem kleinen Parkplatz hinter dem Bettenhaus Karsten in der Falknerstraße.

Sicher war dort früher auch eine Überdachung vorhanden sowie eine Rolle mit Seil und Eimer angebracht, um Wasser nicht nur im Keller entnehmen, sondern auch nach oben holen zu können. „Es ist auch vorstellbar, dass es einmal eine Ummauerung der 140 Zentimeter großen Öffnung gab“, sagt Baldur Strobel von den Altstadtfreunden.
Glasplatte und Beleuchtung
Aus Rücksicht auf die heutigen Gegebenheiten und um den kleinen Parkplatz nicht zu schmälern, wurde nach Gesprächen mit Rainer Karsten entschieden, dort keine größere Vorrichtung, sondern nur eine begehbare Glasplatte als Abdeckung über dem Schacht anzubringen. Auch für Friedrich Vogel von Dreykorn war es wichtig, dass seine Brauereilastwagen ungehindert aus der Halle fahren können und der Platz für besondere Veranstaltungen (Altstadtfest) nutzbar bleibt.
Und so wurde der Bereich rund um die Öffnung befestigt und mit einer stabilen Glasplatte abgedeckt. Der Brunnen wurde zudem mit Lampen versehen, die auf Knopfdruck den Schacht erleuchten.
Die Kosten von über 14.000 Euro konnte der Verein nur stemmen, weil die Kulturstiftung der Sparkasse eine beträchtliche Summe beisteuerte, die Städtischen Werke wegen des historischen Aspekts der Wasserversorgung in Lauf einen Zuschuss zusagten und die Stadtverwaltung die Freilegung mit Städtebaufördermitteln unterstützte. Sogar die Billigung der Maßnahme durch das Denkmalschutzamt war kostenlos.
Bei der kleinen Eröffnungsfeier am Montag, 9. Dezember, sind auch die Hauptsponsoren anwesend. Aber auch jeder Bürger, der mag, ist herzlich willkommen, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
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