Naturschützer aus Oberasbach geehrt
28.5.2016, 14:00 UhrSelbst bei leichtem Nieselregen und hereinbrechender Dämmerung sieht es im Biotop am Asbachgrund idyllisch aus: ein plätschernder, sich windender Bach zwischen Bäumen und grünen Wiesen, die ersten Häuser am Horizont. So schön war es nicht immer. Lange Zeit verlief der Bach begradigt durch eine monotone Feldlandschaft mit Grünstreifen ohne Blumen.
Geändert hat sich das vor allem auf Initiative eines Mannes: des in Nürnberg geborenen, aber in Oberasbach beheimateten Walter Weichlein.
Der 1931 geborene Volkswirt engagierte sich lange Jahre als Stadtrat und im Bund Naturschutz für die Renaturierung des Asbachgrundes und rief auch eine gleichnamige Stiftung ins Leben, in die er einen Großteil seines Vermögens spendete. Durch dieses Geld konnten Gebiete entlang des Asbachs aufgekauft und in ein Biotop umgewandelt werden.
„So sorgte er auch dafür, dass sein Werk über seinen Tod 2007 hinaus Bestand hatte“, berichtet Bürgermeisterin Birgit Huber. Sie ist heute hier, um dem großen Förderer des Biotops mit einer besonderen Ehre zu gedenken: Der Wanderweg, der vom Süden bis in Herz der Gemeinde führt, wird nach Weichlein benannt.
„Büsten oder Ähnliches“, da ist sich Huber sicher, hätten dem bodenständigen Bäckersohn Weichlein sicher nicht gefallen. „Aber dass dieser Weg seinen Namen trägt, hätte ihm schon große Freude gemacht.“
Voll des Lobes
Mit einem Zug an der Leine enthüllt die Bürgermeisterin das erste Straßenschild mit dem Namen des Gönners mit dem Faible für die Natur. Ihr zur Seite stehen dabei Landschaftsarchitekt Gerd Aufmkolk, Peter Fuchs, der die Finanzen der Stiftung zur Renaturierung des Asbachgrunds verwaltet, und Ludwig Sothmann, der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern.
Auch sie sind voll des Lobes für den engagierten Bürger: „Er war ein Pionier der Nachhaltigkeit, lange bevor das Wort in unseren Sprachschatz aufgenommen wurde“, meint Sothmann. „Sein Anliegen war es, dass hier wieder natürliche Vielfalt entsteht mit Blumen, Insekten und Vögeln, und das alles möglichst nah an der menschlichen Siedlung.“
„Als ich ihn kennenlernte, war er für mich schon ein Vorbild“, erinnert sich Birgit Huber. „Er war geradeheraus, und was er sagte, hatte immer Hand und Fuß.“
Ergänzt werden soll die Benennung beizeiten noch durch eine Infotafel, die die Wanderer über die Bedeutung des Namensgebers von dem Weg, den sie gerade gehen, aufklärt.
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