Neue Mitte in Ammerndorf
11.5.2015, 13:00 UhrNicht nur punktuelle Lösungen, sondern auch mal zwei bis drei Grundstücke zusammenfassen, so lautete Rühls Devise für seine "Vision 2025“. Im Blick hatte der Planer das Areal vom "Lenz-Gebäude“ bis zum "Rudelshof“.
Für Letzteren hatte Architekt Schad im Rahmen eines Modernisierungsgutachtens drei Varianten vom Erhalt des vorderen Hauptgebäudes bis zum Abriss der Restgebäude samt Neubau erarbeitet. Möglich wäre demnach im Altbestand die Schaffung des oft geforderten Wohnraums für größere Familien, wobei Schad allerdings statische Probleme ausmachte. Im hinteren Bereich könnte sich eine Wohngruppe für Demenzkranke ansiedeln.
Allgemein sieht die Vision eine Kombination aus Erhalt der historischen Gebäude, neuen Fußwegen sowie vier Neubauten im hinteren Bereich entlang des Grüngürtels vor.
Geplant ist zudem ein größerer Quartiersparkplatz, denkbar auch als Tiefgarage mit Lift. Denn bei intensiver Nutzung des Areals machten die beiden Experten fehlende Stellplätze als Manko aus. Problem: Der bevorzugte Standort für die Parkflächen liegt auf dem Zwischengrundstück, das in Privathand ist.
"Umsetzen, was geht“
Nun soll Bürgermeister Alexander Fritz den Dialog mit dem Eigentümer des landwirtschaftlichen Betriebs suchen. Auch wenn die Gespräche, wie der Gemeinderat vermutet, erfolglos bleiben, sollte laut Schad jetzt das Konzept festgelegt werden, das die Kommune steuern könne. "Umsetzen, was gerade eben geht“, sagte Rühl im Hinblick auf die nächsten zwanzig Jahre.
Zur Veranschaulichung soll dazu vielleicht ein Modell für das visionäre Projekt angefertigt werden. Zunächst war dies vom Gremium aus Kostengründen abgelehnt worden, nun möchte die Verwaltung bei den örtlichen Modellbaufreunden nachfragen.
Zu Beginn hatte Rühl nochmals die anstehenden Herausforderungen genannt: Unter anderem schweben ihm bauliche Ergänzungen mit Neubauten sowie Abrisse von Nebengebäuden im Ortskern vor. Er riet dabei zur Überarbeitung des "liberalen Bebauungsplans“, der "etwas Gestaltungsmacht vermissen lässt“.
Überdacht werden muss auch der Marktplatz, der "derzeit komplett unattraktiv“ sei. Vor allem das "fürchterliche Kopfsteinpflaster“ war ihm bei der Begehbarkeit ein Dorn im Auge. Bei den Fußwegen sollte eine weitreichende Vernetzung und "kurze Wege“ geschaffen werden. Für den Verkehr dachte Rühl an "shared place“-Zonen, also Mischverkehrsflächen ohne Gehwege und Beschilderung, für eine vielfältige Nutzung.
Wichtig wird laut Bürgermeister Fritz vor allem das Konzept für die Rothenburger Straße, wegen der man überhaupt erst in das Programm der Städtebauförderung aufgenommen worden sei. Die neue zuständige Sachbearbeiterin der Regierung von Mittelfranken hat sich bei einer Ortsbegehung bereits in Ammerndorf vorgestellt.
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