Nürnbergs Bessermacher? So schlagen sich die Neuen beim FCN

28.11.2018, 06:00 Uhr
Der Nerven-Beruhiger: Christian Mathenia war bei seiner Verpflichtung eine Sensation. Mathenia hatte — anders als die meisten seiner neuen Kollegen beim 1. FC Nürnberg — tatsächlich schon Bundesliga-Fußball gespielt. Weil er das allerdings nur für Darmstadt 98 und den Hamburger SV gemacht hatte, hielt sich die Begeisterung über diesen Transfer in Grenzen. Als Mathenia zu Beginn der Saison dann nur auf der Bank saß, war auch das Erstaunen darüber nicht besonders groß. Dann litt das Vertrauen in Fabian Bredlow unter den beiden heftigen Niederlagen in Leipzig und Dortmund. Mathenia durfte mitspielen und ist seitdem dem Club ein vor allem nervenberuhigender Rückhalt.
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Christian Mathenia

Der Nerven-Beruhiger: Christian Mathenia war bei seiner Verpflichtung eine Sensation. Mathenia hatte — anders als die meisten seiner neuen Kollegen beim 1. FC Nürnberg — tatsächlich schon Bundesliga-Fußball gespielt. Weil er das allerdings nur für Darmstadt 98 und den Hamburger SV gemacht hatte, hielt sich die Begeisterung über diesen Transfer in Grenzen. Als Mathenia zu Beginn der Saison dann nur auf der Bank saß, war auch das Erstaunen darüber nicht besonders groß. Dann litt das Vertrauen in Fabian Bredlow unter den beiden heftigen Niederlagen in Leipzig und Dortmund. Mathenia durfte mitspielen und ist seitdem dem Club ein vor allem nervenberuhigender Rückhalt. © Sportfoto Zink / WoZi

Die Verstärkung: Man musste ein ausgewiesener Kenner der Szene sein, um Virgil Misidjan zu kennen. Bis zum Sommer spielte der 25-jährige Niederländer für Ludogorez Rasgrad in Bulgarien. Ob Andreas Bornemann nun als Kenner der Szene oder als Sportvorstand in finanziellen Nöten auf Misidjan kam — gelohnt hat sich diese Suche für den 1. FCN. Misidjan fügt dem Spiel des Clubs Tempo hinzu — ein nicht ganz unwichtiger Faktor im Erstliga-Jahr 2018/19. Misidjan ist Bornemanns teuerste Verpflichtung, allerdings auch seine beste. Dummerweise steht nicht fest, ob er auch die komplette Saison helfen kann. In seiner Heimat läuft immer noch ein Berufungsverfahren gegen eine Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung.
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Virgil Misidjan

Die Verstärkung: Man musste ein ausgewiesener Kenner der Szene sein, um Virgil Misidjan zu kennen. Bis zum Sommer spielte der 25-jährige Niederländer für Ludogorez Rasgrad in Bulgarien. Ob Andreas Bornemann nun als Kenner der Szene oder als Sportvorstand in finanziellen Nöten auf Misidjan kam — gelohnt hat sich diese Suche für den 1. FCN. Misidjan fügt dem Spiel des Clubs Tempo hinzu — ein nicht ganz unwichtiger Faktor im Erstliga-Jahr 2018/19. Misidjan ist Bornemanns teuerste Verpflichtung, allerdings auch seine beste. Dummerweise steht nicht fest, ob er auch die komplette Saison helfen kann. In seiner Heimat läuft immer noch ein Berufungsverfahren gegen eine Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung. © Sportfoto Zink / WoZi

Der Vielseitige: Weil sie bei Werder Bremen in der vergangenen Saison erst den Trainer wechselten und dann Ambitionen entwickelten, die über den ständigen Abstiegskampf hinausgehen, war dort plötzlich kein Platz mehr für Robert Bauer. Der hatte sich beim FC Ingolstadt zum Bundesliga-Spieler und für Werder interessant gemacht. In Bremen blieb er zunächst das, was er auch in Ingolstadt war: ein solider Arbeiter in der Defensive. Weil das Florian Kohfeldt nicht mehr genügte, stimmte Werders Trainer einer Ausleihe zum Club zu. Dort ist Bauer: ein solider Arbeiter, allerdings auch nicht mehr. Weil er sowohl den Links- als auch den Rechtsverteidiger geben kann, ist die Verpflichtung Bauers kein schlechter Transfer, aber trotzdem kein innovativer Einfall für die Zukunft.
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Robert Bauer

Der Vielseitige: Weil sie bei Werder Bremen in der vergangenen Saison erst den Trainer wechselten und dann Ambitionen entwickelten, die über den ständigen Abstiegskampf hinausgehen, war dort plötzlich kein Platz mehr für Robert Bauer. Der hatte sich beim FC Ingolstadt zum Bundesliga-Spieler und für Werder interessant gemacht. In Bremen blieb er zunächst das, was er auch in Ingolstadt war: ein solider Arbeiter in der Defensive. Weil das Florian Kohfeldt nicht mehr genügte, stimmte Werders Trainer einer Ausleihe zum Club zu. Dort ist Bauer: ein solider Arbeiter, allerdings auch nicht mehr. Weil er sowohl den Links- als auch den Rechtsverteidiger geben kann, ist die Verpflichtung Bauers kein schlechter Transfer, aber trotzdem kein innovativer Einfall für die Zukunft. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Offenbarung: Yaya Kubo hat die erste Liga zurückgebracht nach Nürnberg. Der Japaner wurde kurz vor dem Bundesliga-Auftakt noch aus Gent ausgeliehen. Man sah dann beim Spiel in Berlin: eine Offenbarung, mindestens. Kubo streichelte den Ball und machte seine Mitspieler durch bloße Anwesenheit besser. Dummerweise war der großartige Auftritt bei der Hertha fast das Letzte, was vom 24-Jährigen auf dem Platz erinnerlich geblieben ist. Man sah Kubo in der Folge seltener, glänzen nie. Zuletzt gegen Stuttgart war nicht einmal mehr auf der Reservebank Platz für ihn. Die normalen Schwierigkeiten eines Spielers, der sich erst an das Nürnberger System gewöhnen muss, sagt Köllner. Trotzdem hatte wahrscheinlich auch er sich mehr von Kubo erwartet.
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Yuya Kubo

Die Offenbarung: Yaya Kubo hat die erste Liga zurückgebracht nach Nürnberg. Der Japaner wurde kurz vor dem Bundesliga-Auftakt noch aus Gent ausgeliehen. Man sah dann beim Spiel in Berlin: eine Offenbarung, mindestens. Kubo streichelte den Ball und machte seine Mitspieler durch bloße Anwesenheit besser. Dummerweise war der großartige Auftritt bei der Hertha fast das Letzte, was vom 24-Jährigen auf dem Platz erinnerlich geblieben ist. Man sah Kubo in der Folge seltener, glänzen nie. Zuletzt gegen Stuttgart war nicht einmal mehr auf der Reservebank Platz für ihn. Die normalen Schwierigkeiten eines Spielers, der sich erst an das Nürnberger System gewöhnen muss, sagt Köllner. Trotzdem hatte wahrscheinlich auch er sich mehr von Kubo erwartet. © Sportfoto Zink / DaMa

Das Rätsel: Das gilt ganz ähnlich für Matheus Pereira, ein Top-Talent von Sporting Lissabon, wohin er nach dieser Saison auch zurückmuss. Bislang beließ es der Flügelspieler bei sehr spärlichen Andeutungen seiner Kunst. Weil er zudem defensiv nicht so mitarbeiten möchte, wie es im modernen Fußball angezeigt ist, bleibt seine Verpflichtung ein Rätsel.
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Matheus Pereira

Das Rätsel: Das gilt ganz ähnlich für Matheus Pereira, ein Top-Talent von Sporting Lissabon, wohin er nach dieser Saison auch zurückmuss. Bislang beließ es der Flügelspieler bei sehr spärlichen Andeutungen seiner Kunst. Weil er zudem defensiv nicht so mitarbeiten möchte, wie es im modernen Fußball angezeigt ist, bleibt seine Verpflichtung ein Rätsel. © Sportfoto Zink / WoZi

Super-Name, Super-Stürmer. Törles Knöll kam vom Hamburger Sportverein nach Nürnberg. In der Vorbereitung traf er nach Belieben und sah auch danach aus wie der am weitesten entwickelte der Perspektivspieler beim Club. Stand schon zweimal in Pflichtspielen in der Startelf, traf einmal in der Bundesliga und durfte (ebenfalls mit eigenem Treffer) jüngst in der deutschen U21-Nationalmannschaft debütieren. Ein guter Einkauf, der sich derzeit mit Adam Zrelak um die Rolle als Nummer zwei hinter dem verletzungsgeplagten Mikael Ishak streitet.
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Törles Knöll

Super-Name, Super-Stürmer. Törles Knöll kam vom Hamburger Sportverein nach Nürnberg. In der Vorbereitung traf er nach Belieben und sah auch danach aus wie der am weitesten entwickelte der Perspektivspieler beim Club. Stand schon zweimal in Pflichtspielen in der Startelf, traf einmal in der Bundesliga und durfte (ebenfalls mit eigenem Treffer) jüngst in der deutschen U21-Nationalmannschaft debütieren. Ein guter Einkauf, der sich derzeit mit Adam Zrelak um die Rolle als Nummer zwei hinter dem verletzungsgeplagten Mikael Ishak streitet. © Sportfoto Zink / DaMa

Kevin Goden kam auf Empfehlung des ehemaligen Kölner Jugendtrainers Boris Schommers aus Köln an den Valznerweiher. Empfehlungen von Boris Schommers können so schlecht nicht sein, wenn man sich bei den Spielern des 1. FC Nürnberg umhört, schwärmt am Ende immer einer von den tatktischen Einfällen von Michael Köllners Co-Trainer. Also freute man sich auch auf Kevin Goden, der Rechtsverteidiger, der auch in Köln schon bei den Profis hatte mitspielen können. Man sah dann nur relativ wenig von Kevin Goden, weil Köllner die Rechtsverteidiger Enrico Valentini und Robert Bauer vertrauenserweckender fand. Ein einziges Mal durfte Goden bislang in der Bundesliga mitspielen: Im Heimspiel gegen Mainz sollte er als offensiver Freigeist versuchen, aus einem 1:1 ein 2:1 zu machen, hatte für diese Übung aber nur zwei Minuten Zeit, weshalb sie auch nicht gelang. Jetzt fehlen gegen Leverkusen Valentini und Bauer - dummerweise für Goden hat sich mit Simon Rhein noch ein dritter, möglicher Rechtsverteidiger an ihm vorbei gespielt.
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Kevin Goden

Kevin Goden kam auf Empfehlung des ehemaligen Kölner Jugendtrainers Boris Schommers aus Köln an den Valznerweiher. Empfehlungen von Boris Schommers können so schlecht nicht sein, wenn man sich bei den Spielern des 1. FC Nürnberg umhört, schwärmt am Ende immer einer von den tatktischen Einfällen von Michael Köllners Co-Trainer. Also freute man sich auch auf Kevin Goden, der Rechtsverteidiger, der auch in Köln schon bei den Profis hatte mitspielen können. Man sah dann nur relativ wenig von Kevin Goden, weil Köllner die Rechtsverteidiger Enrico Valentini und Robert Bauer vertrauenserweckender fand. Ein einziges Mal durfte Goden bislang in der Bundesliga mitspielen: Im Heimspiel gegen Mainz sollte er als offensiver Freigeist versuchen, aus einem 1:1 ein 2:1 zu machen, hatte für diese Übung aber nur zwei Minuten Zeit, weshalb sie auch nicht gelang. Jetzt fehlen gegen Leverkusen Valentini und Bauer - dummerweise für Goden hat sich mit Simon Rhein noch ein dritter, möglicher Rechtsverteidiger an ihm vorbei gespielt. © Sportfoto Zink / DaMa

Ein Nürnberger, der schon für Fürth und für den FC Bayern München gespielt hat und nun in der Erstklassigkeit endlich beim 1. FC Nürnberg landet: Selten hat die Verpflichtung eines Perspektivspielers mehr Euphorie ausgelöst als im Falle von Timothy Tillman. Auch der offensive Mittelfeldspieler selbst durfte von der Rückkehr in seine Heimatstadt schwärmen - musste dann aber erkennen, dass es von der Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern zu den Profis des Clubs doch etwas länger dauert als vermutet. Spielte bislang keine Rolle, macht nicht den Eindruck, als würde sich das bald ändern.
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Timothy Tillman

Ein Nürnberger, der schon für Fürth und für den FC Bayern München gespielt hat und nun in der Erstklassigkeit endlich beim 1. FC Nürnberg landet: Selten hat die Verpflichtung eines Perspektivspielers mehr Euphorie ausgelöst als im Falle von Timothy Tillman. Auch der offensive Mittelfeldspieler selbst durfte von der Rückkehr in seine Heimatstadt schwärmen - musste dann aber erkennen, dass es von der Regionalliga-Mannschaft des FC Bayern zu den Profis des Clubs doch etwas länger dauert als vermutet. Spielte bislang keine Rolle, macht nicht den Eindruck, als würde sich das bald ändern. © Sportfoto Zink / DaMa

Stand jetzt war das eine solide Transferperiode für den Club, mehr aber auch nicht. Wirklich überraschen konnten Nürnbergs Neue bislang nicht. Dafür muss beim Club weiterhin der Trainer sorgen, der der erstaunten Öffentlichkeit im Spiel gegen Eintracht Frankfurt mit Simon Rhein mal wieder ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs präsentierte.
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Das Fazit

Stand jetzt war das eine solide Transferperiode für den Club, mehr aber auch nicht. Wirklich überraschen konnten Nürnbergs Neue bislang nicht. Dafür muss beim Club weiterhin der Trainer sorgen, der der erstaunten Öffentlichkeit im Spiel gegen Eintracht Frankfurt mit Simon Rhein mal wieder ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs präsentierte. © Sportfoto Zink / DaMa

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