Oberasbach: Ein Gefahrenpunkt wird entschärft
14.3.2015, 06:00 UhrWie groß ist die Erleichterung, dass es endlich los geht, Herr Kleinlein?
Peter Kleinlein: Bei allen Beteiligten sehr groß – schließlich zog sich die Vorlaufzeit über Jahre.
Im Rathaus Oberasbachs liegen die Planungen bereits seit 2008 in der Schublade, aber die Bahn kam nicht in die Gänge, immer wieder wurde die Kommune vertröstet. Wann haben Sie daran geglaubt, dass es heuer so weit ist?
Kleinlein: Vor eineinhalb Jahren, als die sogenannte Kreuzungsvereinbarung zwischen Stadt und Bahn unterzeichnet wurde. Darin wird die Aufteilung der Kosten in Höhe von 5,5 Millionen Euro geregelt, jeweils ein Drittel übernehmen der Bund, die Bahn und wir.
Wer baut was?
Kleinlein: Der Bahnhaltepunkt wird rund 200 Meter nach Westen, in Richtung Rehdorf, verschoben. Er liegt dann zwischen dem jetzigen Bahnübergang und der Sudetenstraße. Die Kosten dafür trägt alleine die DB. Östlich des Haltepunkts baut die Bahn eine Brücke, über die künftig die Züge fahren. Hier unterqueren der motorisierte Verkehr, aber auch Fußgänger und Radler, die Gleise. Auf der Höhe des jetzigen Bahnübergangs Bachstraße wird es eine zweite Brücke mit einer Unterführung nur für Fußgänger und Radfahrer geben. Die Bauwerke entstehen neben der Bahnstrecke und werden voraussichtlich Mitte August eingeschoben. Die Stadt verlegt in der Bachstraße zwei Kanäle und eine Wasserleitung. Die Beleuchtung wird komplett erneuert. Außerdem bauen wir eine neue Straßentrasse, die an die östliche Unterführung heranführt. Daneben planen wir eine neue Park & Ride-Fläche mit 20 Plätzen.
Ist das in diesem Jahr die wichtigste Baustelle der Stadt?
Kleinlein: Unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit bestimmt. Schließlich wird der Bahnübergang aufgelassen.
Noch im vergangenen Jahr ist es an dem Bahnhalt zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein Autotransporter, der auf den Gleisen hängengeblieben war, wurde von einem Zug gerammt.
Kleinlein: Die Kurve auf der Südseite ist zu eng. Schon vorher gab es eine Gewichtsbeschränkung auf der Straße nach Oberweihersbuch für den Schwerverkehr, nach dem Unfall wurde zusätzlich eine Längenbeschränkung im Bereich des Bahnübergangs eingeführt. Gefährliche Situationen ereigneten sich auch immer wieder mit Fußgängern. Da die Schranken oft sehr lange geschlossen sind, bekommen die Pendler Panik, dass sie ihren Zug verpassen könnten und queren dennoch die Gleise.
Mit welchen Behinderungen müssen die Oberasbacher im Zuge der Baustelle rechnen?
Kleinlein: Ab nächster Woche regelt in der Bachstraße eine Ampel den Verkehr. Das betrifft die Autofahrer, die Richtung Petershöhe wollen, aber auch den Bus. Bereits übernächste Woche müssen etwa 20 Stellplätze des P & R-Platzes für die Baustelle stillgelegt werden. Ab Anfang Mai werden die Parkfläche und die Buswendeschleife dann für sechs bis acht Wochen komplett blockiert sein. Die Busse fahren über die Franz-Josef-Strauß-Straße, dort wird auch eine Behelfshaltestelle eingerichtet. Der Bahnübergang Bachstraße wird Mitte August für vier Tage gesperrt, wenn beide Brücken eingeschoben werden. Danach wird er wieder geöffnet, aber nur solange, bis die Fußgängerunterführung begehbar ist. Das wird voraussichtlich im September der Fall sein. Anschließend wird der Bahnübergang endgültig dichtgemacht. Wenn alles gut geht, können Autofahrer nach Weihnachten die neue Unterführung nutzen. Es ist aber auch möglich, dass es erst nach dem Winter so weit sein wird.
Auf der Südseite der Gleise wurde an der Rudolfstraße ein Eichenwäldchen gerodet. Wie wird diese Fällung ökologisch ausgeglichen?
Kleinlein: Wir forsten auf einer 1500 Quadratmeter großen Fläche zwischen Rehdorf und Anwanden Wald auf. Das kostet die Stadt rund 100 000 Euro. Außerdem werden natürlich die Böschungen und ein neu aufgeschütteter Wall begrünt.
Zwischen der B14 in Stein und der Rothenburger Straße in Oberasbach fehlt im Landkreis eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung. Erwarten Sie künftig mit der komfortablen Gleisquerung erheblich mehr Verkehr in der Bachstraße?
Kleinlein: Bisher zählen wir hier täglich 3000 Fahrzeuge. Ich denke nicht, dass der Verkehr stark zunehmen wird. Das ist keine attraktive überörtliche Verbindung, sondern nur für Leute interessant, die von der Petershöhe nach Oberasbach und umgekehrt wollen.
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