Bahn-Streik: Viele Schüler verpassen Untericht

6.11.2014, 09:49 Uhr
Eine Anzeigetafel im Bahnhof Neumarkt: Wegen der Zugausfälle kommen auch viele Schüler zu spät zum Unterricht.

© Athina Tsimplostefanaki Eine Anzeigetafel im Bahnhof Neumarkt: Wegen der Zugausfälle kommen auch viele Schüler zu spät zum Unterricht.

"Bei uns haben etliche Schüler angerufen, dass sie am Bahnhof stehen", heißt es aus dem Sekretariat der Maximilan-Kolbe-Schule.  Die meisten kamen dann doch nach einiger Wartezeit.  Denn die S-Bahnlinie 3 fällt nicht völlig aus. Alle 90 Minuten fährt ein Zug von Nürnberg nach Neumarkt. Zu Beginn der dritten Stunde waren dann die meisten Klassen in der gewohnten Stärke besetzt.

Das Ostendorfer Gymnasium hat einen recht großen Anteil von Fahrschülern. Rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen kommt mit der Bahn nach Neumarkt, schätzt der stellvertretende Schulleiter Armin Schidlo. Dementsprechend groß waren auch die Lücken in den Bankreihen während der ersten Unterrichtsstunden. Wobei die sonst so strenge Kontrolle der Absenten etwas laxer gehandhabt wurde als sonst. Wenn ein Schüler fehlte und die Kameraden wissen, dass er ein Fahrkind ist, entfiel meist der sonst obligatorische Anruf bei den Eltern.

Diese tun Schidlo etwas leid. Denn viele haben sich als Fahrdienst für ihre Kinder verdingt und mussten sich selbst schicken, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. "Der Streik wird auf dem Rücken vieler ausgetragen", ärgert sich der Pädagoge.

Streik ist wie ein Wintereinbruch

Am Willibald-Gluck-Gymnasium wird der Streik wie heftiger Schneefall oder Glatteis behandelt.  Falls Schüler länger als 30 Minuten auf die Bahn warten müssen, dürfen sie zuhause bleiben. „Wir vertrauen den Schülern“, sagt Schulleiter Schiffer.   Wer allerdings die Schule einmal erreicht hat, muss auch am gesamten Unterricht teilnehmen. Früherer Schulschluss wegen ausfallender Züge wird nicht gewährt.

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