Alle sollen mitmachen
Berching: Das Kino "Berli" soll neu auferstehen
21.10.2021, 18:00 UhrDer Kinodokumentation von Michael Grzimek nachgeahmt heißt es seit wenigen Tagen in Berching: „Berli darf nicht sterben“. Für den Erhalt des Kinos machen sich ganz besonders die Investoren Stephanie Vögerl und Michael Zink aus Waldkirchen stark.
Die beiden sind Eigentümer der historischen Gebäude der ehemaligen fürstbischöflichen Propstei am Gredinger Tor und auch des Hauses in der Schmiedstraße, in dem das Berchinger Kino untergebracht ist. Michael Zink ergriff die Initiative „Kino-Rettung“ und lud am Mittwochabend ins mittlerweile geschlossene Lichtspielhaus ein.
Berching im Aufschwung
Eingangs erläuterte er die Sachlage: Berching sei im Aufschwung, was die Sanierung der historischen Altstadt betrifft und auch die Kultur in vielen Fassetten. Einer der vielen Standortfakturen sei aber auch ein gut geführtes und vom Äußeren her ansprechendes Kino. „Wenn wir alles gut machen, dann werden wir erfolgreich sein“, prophezeite der Seubersdorfer.
Dazu gehört für Michael Zink, dass der künftige Betreiber eine solide Basis vorfinden müsse. Angedacht seien zum Beispiel ein Förderverein, der den Kinoverein finanziell unterstützt, eine Genossenschaft oder eine GmbH, in welcher auch Berchinger Firmen und die Stadt sich finden. Der oder die Betriebe müssten vor allem ein neues Konzept entwickeln, das die Akzeptanz steigere. So solle neben dem Kino auch eine attraktive Gastronomie Einkehr halten.
Kino als Leidenschaft
Gekommen war neben Bürgerinnen und Bürgern aus Berching und Dietfurt der Vorsitzende des Kulturförderkreises, Armin Edbauer, die ehemalige 2. Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix, Regina Burger, ihres Zeichens Lehrerin und Stadträtin, der ehemalige Stadtrat Gerhard Binder und von der Stadtverwaltung Veronica Platzek.
Nach den einleitenden Worten stellten sich einige der Anwesenden vor und gaben kund, weshalb sie für den Erhalt des „Berli“ sind. Ein gebürtiger Berchinger, der in Dietfurt wohnt und in der Theatertruppe in der Kulturfabrik mitwirkt, sagte, dass Kino seine Leidenschaft sei und dass er deshalb beim Wiederbeleben des Kinos mit zu den Betreibern gehören möchte. Eine Frau aus Sollngriesbach erinnerte sich, dass das Berchinger Kino in Zeiten des Berchingers Eduard Wachtfeit an den Sonntagen bis auf den letzten Platz gefüllt war. Auch habe es einen guten Mittagstisch gegeben.
Meilenstein des kulturellen Lebens
„Alle müssen sich einbringen, Gewerbe mit Hoteliers und Gastronomen sowie die Stadt Berching“, forderte Gerlinde Delacroix. Dieses Kino solle zu einem weiteren Meilenstein des kulturellen Lebens in Berching werden. „Es wertet die Stadt auf“, sei ist nicht nur für die Touristen interessant, auch die Bürger selbst hätten einen Zugewinn. „Die Berchinger sollten nicht hinnehmen, dass das Gebäude weiter im Dornröschenschlaf vor sich hindämmert.“
Armin Edbauer brachte ins Spiel, dass die Kulturfabrik heuer zum allerletzten Mal ein Theater anbietet. Der Kulturförderkreis, dem Armin Edbauer vorsteht, zeige ein Interesse an der Nutzung des Kinosaals für Musik und Kleinkunst. Denn die rund 200 Personen fassende Kulturhalle Christoph Willibald Gluck sei für mache Angebote seines Vereins nicht geeignet.
Im Januar für drei Wochen geöffnet
Das Ergebnis dieser lockeren Zusammenkunft: Der Plan ist, dass für drei Wochen im Januar das Kino mit attraktiven Filmen geöffnet wird. Eingeladen sind insbesondere die Gastronomen, die Inhaber der Firmen und sonstige Gewerbetreibende sowie die Stadt und auch interessierte Bürger. Nach einem kurzen Vortrag zur "Wiederbelebung" gibt es einen Film. Der Münchner Managing Director Christian Pfeil werde Hilfe leisten und nach Berching kommen mit einigen Filmen im Gepäck.
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