Berchinger Windpark erhält ein Umspannwerk

10.4.2012, 10:55 Uhr
Berchinger Windpark erhält ein Umspannwerk

© Fritz-Wolfgang Etzold

Auf der Hochfläche zwischen Raitenbuch, Wallnsdorf und Oening sind bereits die Bautrupps angerückt: Derzeit werden Wege für das Großprojekt angelegt; bei zwei der sechs Windkraftanlagen-Vorhaben hat bereits der Aushub für die Fundamente begonnen.

Geplant sind sechs Windräder mit einer Nabenhöhe von 143 Metern und einer Leistung von jeweils 3,2 Megawatt. Vier Anlagen entstehen unter der Regie der Windpower GmbH in Regensburg; zwei sind Projekte des Bauunternehmens Max Bögl. Außerdem könnte ein weiteres Windkraftprojekt unter Bürgerbeteiligung entstehen, nachdem jetzt der Berchinger Stadtrat einen entsprechenden Grundsatzbeschluss gefasst hat (wir berichteten). Die anfallenden Strommengen sind so groß, dass sich für die Betreiber des Stromerzeugungsparks der Bau eines eigenen Umspannwerkes lohnt. Damit ist es möglich, direkt in eine vorbeiführende 110-Kilovolt-Anlage des Energieriesen E.on einzuspeisen.

Der genaue Standort inmitten des künftigen Anlagenparks steht noch nicht fest. Windpower lässt im Moment die Genehmigungsunterlagen vorbereiten. Das Windrad-Unternehmen wendet dafür einen „niedrigen einstelligen Millionenbetrag“ auf, wie Windpower-Geschäftsführer Hans Lenz erklärte. E.on leiste keinen finanziellen Beitrag.

Mit dem Umspannwerk erspart sich der Investor eine teure Stromleitung zum rund zehn Kilometer entfernten Umspannwerk Bachhausen. Kostenträchtig wäre auch der Leistungsverlust, der beim Stromtransport über diese Distanz eintreten würde.

Die Anlage von Windpower hat Kapazitäten, um weitere Stromerzeugungsanlagen in der Nähe ans Netz anzuschließen. Die Windräder und das Umspannwerk werden aller Voraussicht nach nicht zur gleichen Zeit betriebsbereit sein: Während die Stromerzeuger bereits im Juli laufen sollen, nimmt der Windpower-Transformator die Arbeit erst im Herbst auf. In der Zwischenzeit sollen die Windräder im gedrosselten Betrieb laufen, wie Geschäftsführer Lenz erklärte.

Über 100 Anleger

Auch die Finanzierung der vier Berchinger Windkraftanlagen von Windpower ist „weit fortgeschritten“, wie Sprecher Johannes Ehbauer erklärte. Fast sechs Millionen Euro der knapp acht Millionen Euro liegen für das Projekt auf der hohen Kante. Weit über 100 Bürger hätten sich als Einzelinvestoren oder als Teilhaber des Oberpfälzer Windfonds an dem Energieerzeugungsvorhaben beteiligt. Die Stückelung der Anteile liegt zwischen 3000 und 200000 Euro. Sprecher Ehbauer: „Wir haben noch Luft, wir werben weitere Bürger aus der Region.“ Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit den Banken über die Beschaffung von Fremdkapital.

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