Berg: Lebendige Partnerschaft mit polnischem Walce

17.9.2015, 11:30 Uhr
Berg: Lebendige Partnerschaft mit polnischem Walce

© Fotos: privat

Eine 48-köpfige Delegation aus Berg reiste unter Führung von Bürgermeister Helmut Himmler sowie der Partnerschaftsreferenten Gerhard Marx und Anita Vogel nach Oberschlesien, um am traditionellen Erntedankfest teilzunehmen. In diesem Jahr wurde das Fest in Rozkochow gefeiert.

Bereits am Samstag pilgerten die Besucher aus der Oberpfalz auf den in der Geschichte Schlesiens umkämpften Annaberg, wo tausende Pilger den Weg zur Bergkirche und zum Kloster fanden, um am Abend in einem Lichtermeer aus Kerzen eine stimmungsvolle Andacht im Freien zu feiern.

Der Sonntag und damit das Erntedankfest begann mit einem Festgottesdienst mit Segnung der Erntekronen und des Brotes. Nach dem gemeinsamen Mittagessen führte am Nachmittag ein bunter Zug durch den Ort. Die Frauen aus den Dörfern der Gemeinde hatten in den vergangenen Wochen kunstvolle Erntekronen gefertigt.

In diesem Jahr reiste der Heimat- und Trachtenverein Sindlbach mit Vorsitzendem Ewald Brandl an der Spitze auf Wunsch von Bürgermeister Bernard Kubata mit nach Polen, um in Tracht am Festzug teilzunehmen. Die Trachtler präsentierten verschiedene Tänze und animierten zum gemeinsamen Tanz. Dafür gab es viel Beifall.

Heuer waren zahlreiche Landräte, Vertreter der Woiwodschaft Oppeln und auch Senator Aleksander Swieykowski nach Roskochow gekommen, da im Oktober in Polen Wahlen stattfinden.

Berg: Lebendige Partnerschaft mit polnischem Walce

Mit Landrat Maciej Sonik aus Krapkowice, seiner Stellvertreterin und Rafal Bartek, dem neuen Vorsitzenden der deutschen Minderheit, führte Bürgermeister Helmut Himmler intensive Gespräche über die Entwicklung der Region. In seiner Rede an die Bevölkerung der Gemeinde Walce auf dem Festplatz sprach Himmler den Menschen und Kommunalpolitikern in der Partnergemeinde seine Anerkennung für die positive Gestaltung und Weiterentwicklung der Städte und Dörfer aus. Überall werde gebaut und enorm modernisiert.

Und dennoch, so Himmler, sei vieles in Europa in Unordnung geraten. Deutschland habe es mit einem Ansturm von Flüchtlingen zu tun und in unmittelbarer Nachbarschaft Schlesiens herrschten in der Ukraine kriegerische Auseinandersetzungen mit unabsehbaren Risiken. Dies seien gewaltige Herausforderungen, die nur gemeinsam zu bewältigen seien.

„Wir wollen aber unsere Kinder, Enkel und Urenkel nie wieder auf die Schlachtfelder Europas schicken mit so unendlich viel Leid in so vielen Familien", sagte der Berger Bürgermeister. Das müsse man immer wieder eindringlich klar machen.

Himmler überbrachte neben Bürgermeister Kubata an Bürgermeister Ondrej Holub aus Mala Moravka in der tschechischen Republik die offizielle Einladung zum Adventskonzert der Partnergemeinden, das in diesem Jahr in Berg stattfindet.

Holub hat seine Teilnahme mit Musikern aus seiner Gemeinde bereits zugesagt. Die Gemeinden Walce, Berg und der Wintersportort Mala Moravka in Tschechien sind über Partnerschaften freundschaftlich verbunden.

Auf der Heimreise in die Oberpfalz machten die Berger Besucher der Partnergemeinde Walce – unter ihnen auch Ehren-Partnerschaftsreferent Josef Schottner und Gemeinderat Richard Kreuzer – in Dresden Station und besuchten die Frauenkirche sowie die historische Altstadt der Sachsenmetropole.

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