CSU wirbt für "Karriere durch Lehre"

2.12.2014, 16:44 Uhr

Obwohl auf allen politischen Ebenen die Bedeutung der beruflichen Bildung immer wieder herausgestellt werde, sei ihr Image noch lange nicht dort verankert, wo es in unserer Bildungslandschaft hingehöre, erklärt CSU-Fraktionschef Josef Köstler. Mit der Themenwahl für die Klausurtagung wolle er zusammen mit Landrat Willibald Gailler und Staatssekretär Albert Füracker ein Zeichen in diese Richtung setzen.

„Wenn in unserer Schule in über 100 Klassen mehr als 2300 Schüler unterrichtet werden, dann hat die Berufsschule Neumarkt allein schon dadurch eine enorme Bedeutung für den Landkreis“, stellte Schulleiter Albert Hierl fest. Er verwies auf die in verschiedenen Modulen angebotene Form der Weiterbildung mit einem dann bundesweit anerkannten Fachabitur als Abschluss.

Die Vermittlung der im Berufsleben besonders wichtigen Handlungskompetenz, des „Gewusst wie“, stellte er als besonderes Merkmal der heutigen beruflichen Bildung heraus. Über die Berufsausbildung, den möglichen Erwerb des mittleren Schulabschlusses und die allgemeine Fachhochschulreife biete die Berufsschule jungen Menschen alle Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben, brach Albert Hierl in der CSU-Tagung eine Lanze für die berufliche Bildung.

Carsten Seefelder von der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz unterstützte diese Aussagen und forderte eine höhere Wertschätzung für die berufliche Ausbildung. Mit dem dualen Studium habe man zwar neue Türen aufgestoßen, aber inzwischen herrsche auch bei bislang sehr beliebten und attraktiven Berufsfeldern ein Mangel an Auszubildenden. Ihre Zahl war heuer erstmals niedriger als die der Studienanfänger.

Lob fürs duale Studium

Wie man dem begegnen könnte, versuchte Tina Lambert von der Spangler GmbH aus Töging darzustellen. Für sie sind die Bildung allgemein und die jungen Auszubildenden im Besonderen das höchste Gut. Weil Fachkräfte fehlen, schmiede man in ihrer Firma eine Integrationskette. Gleichzeitig setze man mit dem dualen Studium auf eine „großartige Alternative“, die zwischen Akademiker und Meister keinen Unterschied mehr macht. Wer bei der beruflichen Bildung spart, der verspielt Investitionen in die Zukunft, war ihr Bekenntnis für Beruf und Bildung.

Dass man umdenken müsse und das Handwerk mehr schätzen müsse, das bekräftigte auch Andreas Götz von der Pfleiderer AG. Über 1000 junge Menschen habe die Firma, in den letzten Jahren im Verbund mit Europoles, seit 1956 ausgebildet. Heute gehe es darum, Azubi einzustellen, die später auch in der Produktion bleiben. Er zeigte dazu die dualen Studienangebote bei Pfleiderer auf, mit denen dies auch gelinge, weil hier Theorie und Praxis bestens verknüpft werden.

Die engagierten Vorträge haben gezeigt, wie wichtig die berufliche Bildung für die Wirtschaft und die Zukunftsfähigkeit des Landkreises ist, betonte Fraktionsvorsitzender Köstler. Die Beschreibung der modernen Berufsausbildung mit ihrem breit gefächerten Angebot und den vielen Möglichkeiten bis hin zur Hochschulreife brachte vielen Zuhörern neue Erkenntnisse, gab der Fraktionsvorsitzende zu.

Und: „Ganz wesentlich bleibt für uns als Fraktion, dass wir die Berufsschule mehr in den Vordergrund rücken, weil sie nicht nur Wege zum Studium öffnet, sondern weil tüchtige Meister, mutige Unternehmer, Selbstständige und fleißige Handwerker unseren Landkreis wirtschaftlich prägen und stark machen.“

„Karriere durch Lehre“ sei für die CSU-Fraktion kein flotter Spruch, sondern eher die Aufgabe, mehr junge Menschen und die Eltern für diesen Weg der Berufsplanung zu begeistern und damit den Landkreis zukunftsfähig zu halten, fasste der Fraktionsvorsitzende das Ergebnis dieser Klausurtagung zusammen.

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