Deining möchte ältere Bürger halten

DEINING - Die Innenstädte beleben und auch die älteren Bewohner im Ort halten – Herausforderungen, denen sich derzeit viele kleinere Kommunen in Bayern stellen müssen. Die Gemeinde Deining hat ein Projekt hierzu umgesetzt und ist selbst vom Erfolg überrascht.

Das Hauptanliegen dieses Projekts formuliert Bürgermeister Alois Scherer so: „Es gab innerhalb kurzer Zeit fünf Familien, die aus Deining weggezogen sind, weil ihnen – nachdem die Kinder ausgezogen waren – das eigene Haus und der Garten zu groß geworden sind, es aber keine passenden kleineren Wohnungen in Deining gab.“

Mit dem Umzug der Pizzeria Adriano an einen anderen Standort in Deining und dem daraus resultierenden, etwa zwei, drei Jahre währenden Leerstand an der Oberen Marktstraße 21 hat der Bürgermeister samt seinem Gemeinderat schließlich Fakten geschaffen: Die alte Immobilie, in der vor der Pizzeria das „Gasthaus zum Stern“ beheimatet war, wurde aus wirtschaftlichen Gründen abgerissen und auf dem Areal neu gebaut.

15 neue Wohnungen sind dort von Herbst 2015 bis heute entstanden. Die zwei modernen, kubusförmigen Gebäude sind durchgängig barrierefrei, beherbergen jeweils einen Aufzug, und für jede Eigentumswohnung, ein Kellerabteil sowie einen Parkplatz im Freien oder in der Garage. Zwischen 40 und 90 Quadratmetern sind die Wohnungen groß, die Böden sind mit Fußbodenheizung und Parkett ausgelegt.

Gemeinschaft fördern

In einem der beiden Häuser gibt es sogar einen etwa 45 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum. „Um das Miteinander zu fördern“, erklärt der Lupburger Architekt Heinrich Meier. Denn die neuen Wohnungsbesitzer sollen nicht nur ältere Herrschaften sein, auch Singles, die gerade die erste eigene Wohnung beziehen sind willkommen.

Und genau dieser Plan geht auf, berichtet der Architekt: „Die Käufer sind total gemischt.“ Binnen kürzester Zeit waren die 15 Wohnungen (Kaufpreis zwischen 100000 und 200 000 Euro) verkauft – „so schnell, dass die neuen Eigentümer gleich selbst bestimmt haben, welche Fliesen sie im Bad oder welche Kücheneinrichtung sie möchten“, berichtet der Architekt, der ursprünglich geplant hatte, nicht verkaufte Wohnung erst einmal selbst zu behalten, bis sich Interessenten finden.

Und es gibt noch ein weiteres „Detail“, an dem sich erkennen lässt, wie überrascht die Gemeinde Deining – inklusive Bürgermeister Alois Scherer von dem Ansturm war.

Dritter Teil wird folgen

Ein drittes Gebäude mit weiteren fünf Wohnungen im selben Stil ist geplant – es liegt im hintersten Teil des Areals, Richtung Bibersteg und ist damit im Vergleich zu den beiden zur Straße hin gelegenen Gebäuden deutlich schlechter für die Baufahrzeuge zu erreichen.

„Aber wir wollten eben erst einmal abwarten, ob überhaupt Interesse da ist, bevor wir in Richtung Natur bauen“, so Bürgermeister Alois Scherer beim Pressetermin, an dem auch Landrat Willibald Gailler und Staatssekretär Albert Füracker teilnahmen – sie hatten die Baumaßnahme an der Oberen Marktstraße begleitet und formal abgesegnet.

Inzwischen ist für das dritte Gebäude die Bodenplatte gegossen, der Baus chreitet voran. Der Verkauf soll in Kürze starten. Interessenten können sich dann an die Immobilienabteilung der Sparkasse Neumarkt, * (0 91 81) 21 00 wenden.