Die Pest im Gepäck: Risiko auch auf Mauritius

6.11.2017, 09:36 Uhr
Die Pest im Gepäck: Risiko auch auf Mauritius

© dpa/ Alexander Joe

Der Leiter des Gesundheitsamtes Neumarkt, Werner Richter, warnt insbesondere Reisende.

Herr Richter, es gibt bereits erste Vergleiche mit dem Ausbruch des Ebola-Virus 2014/15 in Westafrika. Ist es so gefährlich?

Werner Richter: Nicht wirklich: Zwar ist es auch diesmal eine Epidemie, allerdings ist die Krankheit bei früher Diagnose mit Antibiotika gut behandelbar. Hierzulande besteht keine Gefahr.

 

Die Pest im Gepäck: Risiko auch auf Mauritius

© Foto: De Geare

Aber für Reisende, oder?

Richter: Ja. Zwar hat das Auswärtige Amt noch keine Reisewarnung ausgesprochen, wir weisen aber auf das erhöhte Risiko für Reisen nach Madagaskar und die benachbarten Inseln hin.

 

Auch für die Nachbarinseln?

Richter: Ja. Die WHO stuft das Ansteckungsrisiko für Madagaskar als hoch ein und für die Inseln Seychellen, Mauritius und La Réunion als erhöht ein. Zudem ist wegen der sehr kurzen Inkubationszeit derzeit nicht auszuschließen, dass zum Beispiel Touristen noch während der Rückreise erkranken und beispielsweise im Flugzeug durch Husten andere infizieren.

 

Viele verbinden die Pest mit dem Mittelalter. War die Krankheit nicht längst ausgerottet?

Richter: Nein, noch heute erkranken pro Jahr bis zu 3000 Menschen an der Pest – hauptsächlich in Afrika. Auch auf Madagaskar sind einzelne Ausbrüche keine Seltenheit. Diesmal ist die WHO aber doppelt besorgt: Erstens gibt es enorm viele Betroffenen und zweitens haben ungewöhnlich viele von ihnen (72 Prozent) die hochgradig ansteckende Lungenpest – nicht die sonst üblichere Beulenpest.

Wildes Neumarkt: Die Wiese, wo Ende des Sommers die Zelte des Jugendbüros standen und das Ferienprogramm Abwechslung in schulfreien Zeiten bot, war Schauplatz eines Dramas. Ein kreisrunder Fleck von Flaumfedern, eine Schwinge und ein blutiges Bein blieben von einer verwilderten Haustaube übrig, die, wie man bei uns so schön unaufgeregt sagt, "der Hacht geholt hat". Für Zugereiste: Der Hacht ist der Habicht, und der Greifvogel hat im westlichen Teil des Landesgartenschau-Parks immer wieder mal zugeschlagen.

Der benachbarte Bauer erzählt, dass der elegante Räuber auch nicht vor altgedienten Legehennen Halt mache, die dort gelegentlich unvorsichtig ohne Deckung rumspazieren. "Aber der braucht halt auch was", er ist dem Habicht nicht böse. Gewissermaßen ist der Hacht uns kulinarisch näher als manch anderes Tier. Er mag Hühnchen wie wir, Mäuse überlässt er den Katzen, wie wir auch.

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