Die studierte Hebamme kommt: Ausbildung auch in Neumarkt

31.7.2019, 17:00 Uhr
Die studierte Hebamme kommt: Ausbildung auch in Neumarkt

© Foto: Oliver Schwindl/Klnikum Neumarkt

Die Anforderungen an den Hebammenberuf sind in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden. Hebammen sind immer stärker gefordert, ihr Handeln stets neu zu reflektieren und vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zu überdenken und anzupassen.

Die Beratung von Schwangeren, Gebärenden, Wöchnerinnen und jungen Familien sowie die mitwirkende Entscheidungsfindung besitzen im Hebammenwesen eine hohe Bedeutung. Diesem Hintergrund folgend hat die Bundesregierung erst im Mai 2019 einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedet, um den Hebammenberuf zu akademisieren.

Der grundständige Studiengang Hebammenkunde an der OTH Regensburg ist einer der ersten diesbezüglichen Studiengänge, der in Bayern angeboten wird. Er orientiert sich sowohl am Hochschulgesetz als auch an der bisherigen Ausbildungsverordnung für Hebammen und ist auf eine Regelstudienzeit von sieben Semestern ausgelegt.

Die Studierenden absolvieren innerhalb der sieben Regelsemester die staatliche Prüfung zur Hebamme und schließen zusätzlich noch mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science“ ab. Nachdem es bereits Masterstudiengänge in Deutschland gibt, wird den Hebammen somit zukünftig auch der Zugang zu Master- und Promotionsstudiengängen erleichtert.

Eigene Fachausbildung damit obsolet

Die praktische Ausbildung umfasst 3.000 Stunden. Die Studierenden durchlaufen neben den Einsätzen im Kreißsaal, Wochenbettstation, Neugeborenenstation auch Einsätze im OP, auf operativen und nicht-operativen Pflegestationen.

Durch eine zusätzliche Kooperation zwischen dem Klinikum Neumarkt und der Klinik St. Hedwig Regensburg, die federführend an der Entwicklung des Studiengangs beteiligt war, soll sichergestellt werden, dass im Rahmen eines Rotationssystems mit abgestimmtem Einsatzprogramm den Studierenden eine bestmögliche und umfangreiche praktische Ausbildung in allen Bereichen des Hebammenberufes ermöglicht wird.

Mit dieser Kooperation sind die ursprünglichen Planungen des Klinikums, eine eigene Berufsfachschule für Hebammen und Entbindungspfleger ab Herbst 2019 zu starten, obsolet. Dadurch, dass die Kooperation mit der OTH Regensburg so schnell und sogar zeitgleich mit der ursprünglich geplanten Hebammenschule starten kann, macht es keinen Sinn mehr, zweigleisig zu fahren und den enormen zusätzlichen Aufwand für die Berufsfachschule zu betreiben.

Prämisse war für die Klinikverantwortlichen immer, eine nachhaltige Ausbildung vor Ort anbieten zu können, um den langfristigen Hebammennachwuchs zu sichern.

 

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