Es bleibt eng in den Neumarkter Sporthallen

3.11.2017, 13:12 Uhr
Es bleibt eng in den Neumarkter Sporthallen

© Foto: Wolfgang Fellner

"Es reicht hinten und vorne nicht", sagt Günter Stagat. Der SPD-Sportreferent ist Vorsitzender der Fibalon Baskets und kennt die Problematik deshalb aus eigener Erfahrung. Die Trainingszeiten in den Hallen sind eng getaktet, gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn auch noch die Fußballer von den Wind und Wetter ausgesetzten Sportplätzen in die warmen, trockenen Übungsstätten drängen.

Hinzu kommen die zahlreichen Hallenturniere an den Wochenenden. König Fußball ist nun einmal die Sportart Nummer eins und so müssen sich die Basketballer, Handballer, Volleyballer oder Badminton-Spieler halt bescheiden. Gerade an den Wochenenden kann es dann für sie schwierig werden, selbst den regulären Ligenbetrieb laufen zu lassen.

Derzeit gibt es zwei Dreifachturnhallen im Stadtgebiet, an der Mittelschule West und am Willibald-Gluck-Gymnasium. Letztere gehört dem Landkreis und wird von ihm unterhalten. Dann ist da noch die große Turnhalle des ASV Neumarkt. Sie hat ihre besten Tage längst hinter sich, ist dringend sanierungsbedürftig und entspricht nicht den heutigen Normmaßen einer Dreifachhalle.

Hinzu kommen diverse Schulturnhallen unterschiedlichen Alters und Zustands. Noch recht neu sind die Sportstätten an der Wolfsteinschule, an der Mädchenrealschule und der Knabenrealschule sowie ganz frisch die Doppelhalle beim Turnerheim. Dort wäre sogar eine Dreifach-Halle möglich gewesen und damit auch mehr Raum für den Sport. Doch die Stadtratsmehrheit entschied sich 2011 mit den Stimmen der SPD dafür, den aus den 1920er Jahren stammenden Kopfbau zu erhalten.

Genau dies hielt FDP-Frau Helga Hoerken den Sozialdemokraten im Stadtrat vor: "Ich bekomme eine Gehirmerschütterung vor lauter Kopfschütteln", drückte sie bildreich ihr Unverständnis aus.

CSU-Sportreferent Markus Ochsenkühn meinte, zunächst solle man Turnerheim und ASV-Halle abschließen, bevor man an weitere Hallen denke.

"Der geforderte Millionen-Invest für eine neue Halle erinnert an ein Wunschkonzert", sagte Martin Meier (UPW). Das Hauptamt habe die Hallenbelegungspläne gerade abgeschlossen. Das Ergebnis: Zufriedenheit bei allen Vereinen, so Meier, auch beim Circus-Verein. (Der sieht dies allerdings anders: Circus-Verein Neumarkt fehlt Hallenzeit.)

Gestern Abend standen die Sozialdemokraten fast alleine. Nur die CSUler Richard Graf, Helmut Jawurek und Ferdinand Ernst stimmten mit ihnen. Damit hat es der SPD-Vorstoß im Stadtrat nicht einmal so weit geschafft wie der Fußball-Kunstrasenplatz.

Für diesen hatte die CSU mit den Vereinen der Stadt ein Konzept erstellt, das aber in den Arbeitskreis Sport verschoben wurde. Seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Das ist kein Wunder: Der Arbeitskreis tagt zwei Mal im Jahr hinter verschlossenen Türen. Seine vornehmste Aufgabe ist es, die "Sportler des Jahres" vorzuschlagen.

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