Federball-Flashmob am Amberger Marktplatz

20.7.2016, 14:24 Uhr
Federball-Flashmob am Amberger Marktplatz

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Dazu lädt das Amberger Luftmuseum ein. Federballspieler aller Länder treffen sich am 23. Juli wie zufällig am Marktplatz und spielen zunächst fünf Minuten „Kür“ mit Power durcheinander. Auf ein Zeichen formieren sich alle Teilnehmer links und rechts zu einer Reihe und bilden einen „Federballtunnel“. Nach zehn Minuten verschwinden alle plötzlich, als wäre nichts gewesen: Zum zweiten Mal gibt es dieses luftig-fedrigen Flashmob am Amberger Marktplatz, laut Veranstalter das einzig bekannte Federballtreffen deutschlandweit.

Das Federballspiel erfreut sich nicht nur im Luftkunstort großer Beliebtheit. Bereits 1796 hielt der (Groß)Vater der Leibeserziehung in Deutschland, Johann Ch. F. GutsMuths, in seinem Buch „Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes“ fest: Das Federballspiel sei ideal „als Übung des Beobachtungsgeistes; aber es setzt auch den Körper auf eine heilsame Art in Bewegung und macht ihn durch unzählbare Biegungen und Wendungen geschickter.“ Wen wundert es da, dass es das Lieblingsspiel des Herzogs von Orleans Louis-Philippe I. gewesen sein soll.

Im Gegensatz zum schnelleren, kämpferischen Badminton liegt beim Federball der Schwerpunkt nicht auf dem Wettkampfgedanken. An sich besteht es aus dem geschickten Zuschlagen eines mit Federn geschmückten Balles zwischen zwei oder mehr Personen, sodass der Ball unaufhörlich hin- und hergetrieben wird - bis er durch Versehen zu Fall kommt. Zwar gibt es keinen Gewinner oder Verlierer beim Federballspiel - gemeinhin gilt jedoch: Wer das Fallen des Balles am besten zu verhindern weiß, der spielt am besten. Ein festes Regelwerk gibt es nicht.

Oft wird der Begriff „Federball“ auch mit dem Wettkampfsport Badminton gleichgesetzt, bei letzterem kommen jedoch Regelwerk und Technik zum Tragen, während Federball eher als Freizeitbeschäftigung zu sehen ist.

Eine Besonderheit von Federball gegenüber anderen Ballspielen ist die vom Luftwiderstand geprägte Flugbahn. Einerseits verlängert dies die Flugdauer, andererseits weicht die Flugbahn stark von der Symmetrie einer Wurfparabel ab. Während ein Golfball bei einem so heftigen Abschlag etwa 200 Meter weit und auf einer fast symmetrischen Wurfparabel fliegt, fällt ein Federball am Ende seiner Flugbahn fast senkrecht zu Boden - und zwar schon nach zehn bis 15 Metern. Die maximale Flugweite erreicht der Ball bei einem Startwinkel von lediglich 20 Grad. Der Ball befindet sich zu 99 Prozent der Spielzeit in der Luft.

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