Neumarkt trauert

Früherer Landrat Albert Löhner ist gestorben

Hauke Höpcke

Neumarkter Nachrichten

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27.7.2021, 15:14 Uhr
Albert Löhner an seinem letzten Tag im Landratsbüro.

© NN Albert Löhner an seinem letzten Tag im Landratsbüro.

Albert Löhner, geboren am 2. Oktober 1948 in Stöckelsberg, betrieb "Politik auf der Überholspur", wie die Neumarkter Nachrichten zum Ende seiner Amtszeit als Landrat titelten.

Der Jurist war von 1. Mai 1996 bis 30. April 2014 Landrat. Es waren wegweisende Jahre für die Entwicklung des Landkreises.

Löhner, die seltene Kombination eines Intellektuellen mit einem durchsetzungsstarken Verwaltungsfachmann, ging seine Amtszeit systematisch an. Als Erstes wurde ein großes Entwicklungsleitbild entworfen, das letztlich noch heute Leitfaden der Politik im Landkreis ist.

Mit der Gründung der Regionalentwicklungsgesellschaft „Regina“ mit den Kommunen setzte Löhner bayernweit Maßstäbe. Hier wurden viele innovative Maßnahmen koordiniert und dank der Entwicklung von Pilotprojekten teils hohe Zuschüsse an Land gezogen. Nicht zuletzt war auch die gute Zusammenarbeit im Kreistag die Basis vieler wegweisender Entscheidungen.

Allein am Klinikum sind über 100 Millionen Euro in diesen Jahren investiert worden. Aus dem „Masterplan Schulen“ waren unter anderem die Ostendorfer-Sanierung, der Neubau des WGG und der Realschule Berching oder die neue FOS/BOS zu schultern.

2014 durfte Löhner nicht mehr als Landrat kandidieren, weil er die Altersgrenze erreicht hatte. Ganz von der Politik konnte er nicht lassen. Die Bürger wählten ihn als Stadtrat.

Von 2014 bis 2020 war er Bürgermeister und Mitglied des Stadtrats in Neumarkt in der Oberpfalz.

Ein zweites Mal kandidierte er nicht. In den letzten Jahren seines Mandats zeigte Löhner sich zunehmend frustriert , auch von seiner eigenen CSU-Fraktion.

In der Nacht zum Montag erlag er seiner schweren Krankheit im Klinikum Neumarkt.

Landrat Willibald Gailler würdigte seinen Amtsvorgänger als kommunalpolitischen engagierten Kämpfer für die Entwicklung des ländlichen Raumes. „Er hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, die Lebensverhältnisse der Menschen in unserem Landkreis zu verbessern. In den
18 Jahren als Landrat hat er maßgeblich dazu beigetragen, die Infrastruktur im Bereich der Bildung, der Schulen, des Klinikums, der Gesundheitsversorgung und auch im Verkehrswegenetz mit Straßen, Radwegen und dem ÖPNV auf einen bayernweit vorbildlichen Standard auszubauen. Albert Löhner war auch Ideengeber und Innovator einer modernen und zukunftsfähigen Regionalentwicklung. Mit der Gründung der Regionalentwicklungsagentur Regina GmbH hat er Pionierarbeit geleistet und unseren Landkreis als Modellregion für den ganzen Freistaat und darüber hinaus geprägt.“

"Überrascht und tief erschüttert" sind der CSU-Stadtverband und die Stadtratsfraktion vom Tod Albert Löhners. "Er war ein außergewöhnlicher Politiker und danken ihm für seinen politischen Einsatz im Sinne der CSU-Familie und wünschen seiner Familie von Herzen viel Kraft für die anstehende Zeit", sagt Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzender Marco Gmelch. "Vor dem schweren Verlauf seiner Krankheit hatte ich mit ihm noch ein längeres Gespräch in dem wir die letzten Jahre der Stadtpolitik noch mal Revue passieren lassen konnten und einen Blick in die Zukunft werfen. Hier zeigte sich auch wieder, dass er ein Vollblutpolitiker bis zum Schluss war",

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