Grüne Hausnummern überreicht
1.12.2013, 17:00 UhrZu Beginn des Klimaforums wurden die Preisträger der städtischen Auszeichnung „Grüne Hausnummer — Nachhaltiges Bauen“ durch Bürgermeisterin Ruth Dorner gewürdigt. Unter den Preisträgern 2013 sind die Bürogebäude der Firmen Grasenhiller und Variotec sowie zwei Privatgebäude, nämlich das sanierte denkmalgeschützte Gebäude von Georg Hollfelder und der Neubau von Christian Federl.
Im Anschluss stellte Wolfgang Seitz von der Energieagentur Nordbayern das Klimaschutzszenario des Masterplans für Neumarkt vor. Die Energieagentur berechnete in Bezug auf den aktuellen Energieverbrauch ein regeneratives Energiepotenzial von 223 Prozent bei Strom und von 73 Prozent bei Wärme. Werden zudem die Einsparpotenziale genutzt, könne bis zum Jahr 2050 der Energiebedarf komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.
Als weiterer positiver Aspekt würde durch die Umsetzung des Masterplans eine deutliche Senkung der Energiekosten von 56,5 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 16,8 Millionen Euro im Jahr 2050 resultieren. Da die Energieträger nach diesem Szenario im Jahr 2050 nahezu vollständig aus lokalen und regionalen Quellen stammen, werde die Wertschöpfung vor Ort entscheidend gestärkt.
Nach diesem Blick in die Zukunft der angestrebten Energieversorgung haben die Teilnehmer des Klimaforums sich mit der Umsetzung von kurz- bis mittelfristigen Maßnahmen in drei Themenbereichen beschäftigt.
Beim Themenkreis „Klimaschutz in der Immobilienwirtschaft“ stellte Hans Werner Gloßner die Idee vor, einen Energiesparpreis ins Leben zu rufen, der konkrete Einsparerfolge in den Haushalten auszeichnen könnte. Dabei kann er sich vorstellen, dass dieser Preis durch die Immobilienwirtschaft gesponsert wird.
Mit wenig Geld viel erreichen
In der Gruppe unter der Leitung von Ralf Mützel wurde zudem der Vorschlag entwickelt, eine Zehn- bis 15-Punkte-Checkliste für gering investive Maßnahmen, mit denen eine effiziente CO2-Einsparung erreicht werden kann, zu erstellen. Denn bereits mit einfachen Mitteln können bis zu 30 Prozent Energie im eigenen Haus eingespart werden.
In der zweiten Gruppe ging es um „Energetische Sanierung von Privatgebäuden“. Hierzu stellte zum einen Marion Burkhardt, die zum städtischen Förderprogramm „Faktor 10“ berät und auch die „Grüne Hausnummer“ entwickelt hat, verschiedene Aktionen vor. Neben einem regelmäßigen „Sanierungstreff“ im Bürgerhaus geht die städtische Beratungsstelle zweimal jährlich auf Tour und berät Eigentümer vor Ort über die energetische Gebäudesanierung und das energetische Bauen. Hubert Pfahl vom Bund Naturschutz ergänzte hierzu, dass er diese „Energietour“ mit der Wärmebildkamera begleiten könnte, um Einsparpotenziale effizienter ausfindig zu machen.
Die Arbeitsgruppe „Klimaschutz in der Schule“ betrachtete zunächst das von Tina Paulus geleitete Projekt „Prima Klima“, an dem aktuell drei Schulen teilnehmen. Dabei werden eine ganze Palette von Serviceleistungen von der Stadt angeboten. Hierzu gehören die Klima-Kiste und andere Verleihmaterialien, Vernetzungstreffen, Schulhausbegehungen mit Unterstützung von Energieberatern bis hin zu Bonuszahlungen bei erreichten Energieeinsparungen. Werner Kotzbauer von der beteiligten Grundschule Holzheim betonte den pädagogischen Wert des Projektes, da die Schüler das Energiebewusstsein auch daheim anwenden.
Aus der Gruppe kamen zahlreiche weitere Anregungen wie das Anbieten von themenbezogenen Führungen bei den Stadtwerken oder die Anlage
von Schulgärten, um Ernährung und ökologische Kreisläufe erlebbar zu machen. Das Klimaschutzmanagement wird die Vorschläge auswerten und die Umsetzung voran bringen.
www.klimaschutz-neumarkt.de
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