Hat Löschwasser das Fischsterben verursacht?
18.10.2016, 09:20 UhrDas erklärten die Polizeiinspektion Parsberg und das Wasserwirtschaftsamt Regensburg auf NN-Anfrage. Der Besitzer eines Fischteiches am Ortsrand von Günching hatte Anfang vergangener Woche bemerkt, dass einige Exemplare seines Forellenbestandes offenbar in einem schlechten gesundheitlichen Zustand waren. Er verständigte Polizei und Behörden. Beamte der Polizeiinspektion Parsberg sowie Mitarbeiter des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes Regensburg nahmen den Fischteich in Augenschein.
Brandgeruch am Teich
Nach Polizeiangaben sind inzwischen rund 1000 Forellen verendet. Die Beamten haben einige der Fischkadaver dem Wasserwirtschaftsamt übergeben. Dieses hat auch Wasserproben genommen. Die Untersuchungsergebnisse des behördeneigenen Biologen stehen noch aus.
Reinhard Wolf von der Gewässeraufsicht des Wasserwirtschaftsamtes berichtete von Brandgeruch an dem Teich. Er vermutet, dass bei den Löscharbeiten beim Großbrand auf dem etwa einen Kilometer entfernten Aussiedlerhof Wasser versickert und über eine Quelle am Fuß der Jurahochfläche wieder ausgetreten ist. Wolf: „Ich will den Untersuchungsergebnissen nicht vorgreifen, aber diese Vermutung liegt nahe.“
Konkretes Verschulden?
Auch der Parsberger Polizeichef Peter Gotteswinter schließt einen Zusammenhang zwischen dem Großfeuer auf dem Bauernhof und dem Fischsterben bei Günching nicht aus. Die Polizei ermittle „in alle Richtungen“ gegen unbekannt. Gewässerverunreinigungen werden gewöhnlich nach dem Strafgesetzbuch geahndet. Die Polizei will den Verursacher und den Grad des Verschuldens ermitteln. Sollte tatsächlich die Bekämpfung des Großbrandes das Fischsterben ausgelöst haben, dann „kann man von einem konkreten Verschulden kaum sprechen“, so Inspektionsleiter Gotteswinter.
„Der Feuerwehr kann man keinen Vorwurf machen, sie hat ja Leib und Leben von Menschen geschützt“, sagte Reinhard Wolf vom Regensburger Wasserwirtschaftsamt. Für den Schaden werde vermutlich die Brandversicherung aufkommen müssen.
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