Heute Abend ist Premiere der Passionsspiele in Neumarkt
9.3.2019, 10:30 Uhr
Die Passionsspiele 2019 sind radikal anders als ihre Vorgänger in all‘ den vielen Jahren vorher: Regisseur Michael Ritz hat das Spiel auf seinen eigentlichen Kern reduziert, alles Überflüssige von der Bühne geräumt. Diese ist ein karger, kahler Raum geworden, mit flächigen Projektionen und wechselnden Lichtfluten wird die Stimmung gekonnt akzentuiert.
Kein Vorhang stört
Es fällt kein Vorhang, abgesehen von einer Pause in der Mitte des Spieles wird der Zuschauer in die Handlung regelrecht hineingesaugt, aus einem Guss geht es dahin, stürmisch, stampfend, urgewaltig, aber auch mit hellen, nachdenklichen, pathetischen Momenten. Hocker und karge Tische wandern mit den Darstellern auf die Bühne und verschwinden mit ihnen wieder im Off. Ritz tut alles, damit sich die Zuschauer auf die Handlung konzentrieren, durch keine überflüssigen Manierismen abgelenkt sind.
Daniel Mederer, von Beruf Erzieher, ist mit 21 Jahren der jüngste der zwölf Apostel und gibt einen in sich zerrissenen Judas. Elf der zwölf Figuren aus dem engsten Kreis um Jesus sind neu besetzt, lediglich Johannes ist fast Profi. "Ich spiele ihn schon zum vierten Mal", sagt Wolfgang Haubner, mit 54 Jahren der älteste Apostel. Rund 500 Mitwirkende sind an dem Mammutprojekt beteiligt. Peter Bruckschlögl leitet den Chor mit rund 140 Menschen, der in seinen einfachen, schlichten Gewändern mal aus dem Off, mal dominant auf der Bühne singt.
Behutsam angepasst
Für die Passion 2019 haben Stadtpfarrer Norbert Winner, zugleich geistlicher Leiter der Spiele, und Regisseur Ritz den Text behutsam entstaubt: Pathetische Momente sind verschwunden, die Botschaft kommt, einfach, aber eindringlich an.
Die Passionsspiele laufen bis zum 19. April, Freitag und Samstag um 19 Uhr, am Sonntag um 16 Uhr. Einige Restkarten im hinteren Bereich gibt es noch für fast alle Aufführungen, sagt Organisationsleiter Franz Ebenhöch. Sogar für die Premiere sind noch vereinzelte Plätze mit gutem Sichtfeld auf die Bühne zu haben, lediglich einige Sonntags-Aufführungen sind ausverkauft. Die Tickets gibt es im Passionsspielbüro im Rathaus oder an der Abendkasse.
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