Am 14. September ist bundesweit Warntag
Im Landkreis Neumarkt bleiben die Sirenen stumm: So ist dieser dennoch für Katastrophen gerüstet
14.9.2023, 10:04 UhrDie Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal erschütterte: auch, weil Warnungen nicht rechtzeitig die Bevölkerung erreichten. Trotzdem wurde der jährlich stattfindende Warntag in den letzten Jahren verschoben, scheiterte durch technische Mängel oder fiel 2021 sogar ganz aus. Ein Leser hat sich aus diesem Grund besorgt bei uns gemeldet und um Klärung einiger Fragen gebeten.
Wie unabhängig der Katastrophenschutz von der Stromversorgung ist, möchte er aufgrund des geplanten Anschlags auf Stromtrassen im März vergangenen Jahres wissen. Eine Razzia im Landkreis hat diesen verhindern können, die Verdächtigem hatten vor, Freiluftmasten zu sabotieren und so in weiten Teilen der Republik die Stromversorgung zu stören. Eine solche Situation in einem Katastrophenfall wäre fatal - daher hat sich die Redaktion der Fragen angenommen und nachgehakt.
Um herauszufinden, wie es um den Bevölkerungsschutz im Ernstfall steht, werden am 14. September bundesweit die Warnsysteme getestet. Die Bundesregierung setzt darauf, auf möglichst vielfältigen Wegen Warnungen auszugeben. Der Kreisbrandrat Jürgen Kohl hat nun Auskunft darüber gegeben, wie der Landkreis Neumarkt aktuell für den Ernstfall gerüstet ist.
Sirenen werden umgerüstet
219 Sirenen sind in den Dörfern des Landkreises verteilt. Diese werden durch die aktuell geplante Umrüstung neben dem Feueralarm auch eine Katastrophenwarnung ausgeben. Außerdem kann das Landratsamt über die integrierte Leitstelle allgemeine Warnhinweise an das Radio und Handys verbreiten. Auf denen müssen allerdings Warnapps wie KATWARN oder NINA installiert sein. Im Falle eines Stromausfalls kann man Informationen mit einem batteriebetriebenem Radio oder einem Kurbelradio weiterhin erhalten. Alternativ können Hinweise sonst nur durch Lautsprecherdurchsagen mit Blaulichtfahrzeugen erfolgen.
In Zusammenarbeit mit den Hilfeleistungsorganisationen vor Ort, wie dem Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk und den kommunalen Feuerwehren sei Neumarkt jedoch gut aufgestellt, meint Kohl. Er ist sich außerdem sicher, dass die Region mit der örtlichen Landwirtschaft und den dort ansässigen Firmen im Katastrophenfall wirkunsgsvoll kooperiert.
Im Landkreis heulen am bundesweiten Warntag jedoch keine Sirenen: Die seien bereits am 2. September in der quartalsweisen Probealarmierung getestet worden.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen