Erinnerung an jüdische Mitbürger
In Neumarkt werden weitere Stolpersteine verlegt
25.9.2021, 12:48 UhrIn diesem Jahr werden 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gefeiert, das über viele Jahrhunderte Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft bereichert hat. Beispiellos in diesen Jahrhunderten ist die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zwischen 1933 und 1945 im nationalsozialistischen Deutschland.
Die Mitglieder der Initiative Stolpersteine möchten durch die Verlegung von sieben weiteren Stolpersteinen in Neumarkt an deren Schicksal erinnern, an sie denken und dazu aufrufen, dass so etwas nie wieder geschehen darf.
Für Menschen, die flüchten mussten
Zum ersten Mal werden in Neumarkt nicht nur Stolpersteine für Menschen verlegt, die ermordet wurden, sondern auch für Menschen, die flüchten mussten. Die Initiative Stolpersteine hat – soweit es möglich war – die Lebensgeschichten recherchiert, bewegende Schicksale der Menschen erfahren und Kontakte zu Nachkommen knüpfen können.
Die Verlegung findet am 30. September in Neumarkt statt: um 14.30 Uhr in der Schützenstraße 15 (Mina Neustädter / Nanni Grünthal, geb. Neustädter); um 15 Uhr in der Bahnhofstraße 20 (Mina Fleischer, geb. Landecker); um 15.20 Uhr in der Bahnhofstraße 14 (Justin Landecker / Rosa Landecker, geb. Metzger); um 15.50 Uhr in der Bahnhofstraße 9 (Kurt Eliezer Neustädter/ Adelheid Lotte Archenhold, geb. Neustädter).
An jeder Station werden die Biographien der Menschen, für die Stolpersteine verlegt werden, kurz vorgestellt. Die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen.
Schon in über 1000 Orten in Deutschland
Veranstalter sind die Initiative Stolpersteine, das Evangelische Bildungswerk Neumarkt und die Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt. Die Mitglieder der Initiative Stolpersteine sind: Dr. Heide Inhetveen, Sprecherin der Initiative, Gertrud Heßlinger, 2. Bürgermeisterin, Sprecherin der Initiative, Dr. Frank Präger, Stadtarchiv, Petra Henseler, Stadtmuseum, Matthias Meyer, Lehrer am Ostendorfer Gymnasium, Heinz Rösch, Christian Schrödl, Katholischer Dekanatsreferent Neumarkt, Sabine Tzschabran, Evangelisches Bildungswerk Neumarkt, und Klaus Schubert, Katholische Erwachsenenbildung Neumarkt
Die Idee der Stolpersteine: Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing in den Boden einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 1000 Orten in Deutschland und in 20 weiteren Ländern. Stolperstein sind Gedenksteine und keine Grabsteine. Sie sollen uns über die Schicksale der Menschen reflektieren lassen und vor allem Familien, die im Nationalsozialismus einst jäh auseinandergerissen wurden, im Gedenken wieder zusammenführen.
Spenden für die Stolpersteine: Verwaltungsstellenkasse Altdorf, IBAN DE33520604100201501003, Stichwort „Stolpersteine“
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