In Velburg und Parsberg leben echte ÖkoKids
11.11.2016, 18:02 UhrEin Jahr lang waren die Velburger Kinder „zu Gast in der Natur“. Leiterin Beate Reinsinger und ihr Team wollten die Kinder dafür sensibilisieren, dass wir Menschen von und mit der Erde leben. So lernten sie, dass Erde nicht gleich Erde ist, sondern wie sich Ackerkrume, Gartenerde oder Waldboden anders anfühlen und riechen.
Im Herbst legten sie ein Hochbeet an, bepflanzten es im Frühjahr und ernteten im Sommer. Das Gemüse verarbeiteten die Kinder an Ort und Stelle. Und sie kochten Apfelmus. Fast alleine. Die Kinder mussten sich die Fertigkeiten für die einzelnen Arbeitsschritte selbst beschaffen. „Sie haben überlegt, wer es kann und ihn dann gefragt“, so Reisinger.
Der städtische Parsberger Kindergarten wurde für sein Projekt „So war es früher - so war es heute“ ausgezeichnet. Es begann in der Faschingszeit mit einem Ausflug zur Burg, wo die Kinder in die Vergangenheit eintauchen konnten.
Unter anderem fiel ihnen dort eine Zisterne auf, aus denen die Burgbewohner früher das Wasser schöpften, „in der Folge beschäftigten wir uns mit dem Wasserkreislauf und machten Experimente“, sagt Betreuerin Martina Kunath. Ein anderes Mal versuchte der Kindergarten einen Tag ohne Strom, auszukommen – so wie die Menschen im Mittelalter. Oder man malte und schrieb mit selbst gemachten Farben aus Erde, Blättern und Beeren.
In Alltag integriert
Die Auszeichnung „ÖkoKids – Kindertageseinrichtung Nachhaltigkeit“ vergibt das Bayerische Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Sozialministerium in Bayern. Damit werden Kindertageseinrichtungen ausgezeichnet, die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihren Alltag integrieren durch Themen wie biologische Vielfalt, Klima- oder Umweltschutz.
Die Kinder sollen dabei ein Gespür entwickeln für Zusammenhänge und lernen neben vielen praktischen Dingen rund um ihre Umwelt beispielsweise auch grundlegende gesellschaftliche Werte für ihr späteres Leben. Ein Wissen, das sie auch an ihre Familien und Freunde weitergeben. „Die Auszeichnung würdigt die wichtige Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, die unsere Kleinsten auf die Zukunft vorbereiten“, so Scharf.
Gemeinsam ist allen Projekten, dass sie von den Kindern mitentwickelt wurden; die Erwachsenen unterstützten den Prozess. Die Auszeichnung gilt für ein Jahr und kann danach wieder neu erworben werden.
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