Fußball-Landesliga Nordost

Justin Opcin trifft Woffenbach empfindlich

29.8.2021, 17:07 Uhr
Justin Opcin trifft Woffenbach empfindlich

Einen solchen Ansturm von Gästen in der 69. Minute eines Heimspiels der ersten Mannschaft dürfte das Sportheim des BSC Woffenbach auch noch nicht oft erlebt haben. Viele der 200 Zuschauer waren aber auf Suche nach Unterschlupf, als der Unparteiische Maximilian Dadder die Partie am Samstagnachmittag wegen eines Gewitters für 25 Minuten unterbrechen musste.

Zu diesem Zeitpunkt war das sportliche Unheil allerdings schon über die Hausherren hinweggezogen. Binnen zehn Minuten kassierten sie drei Gegentore und mussten am Ende eine verdiente 1:4 (1:3)-Niederlage einstecken. "Bitter", kommentierte ein tropfnasser Daniel Wastl einerseits das Resultat, andererseits das Zustandekommen, "wir haben ja echt gut begonnen".


So viel Neues gab es noch nie: Vorschau zur Landesliga Nordost


Die Heimelf agierte im ersten Durchgang zunächst zielstrebiger und in der Defensive konsequenter. Und sie ging früh in Führung. Nach einem Befreiungsschlag von Schlussmann Christopher Blank eilte Jürgen Bayer mit aller Entschlossenheit der überrumpelten SCG-Hintermannschaft davon und schloss trocken zum 1:0 ab (8.). Nur eine Minute später tauchte wieder Bayer vor Gäste-Torhüter Luca Thöle auf, Marco Deininger grätschte in höchster Not dazwischen. "Wenn wir da das 2:0 machen…", haderte Wastl im Anschluss. In der Folge hatten die eifrigen Großschwarzenloher optisch mehr vom Spiel, Woffenbach aber gefühlt die entscheidenden Szenen im Griff.

Bis zur 35. Minute, als ausgerechnet einer, der unter anderem in der anerkannten Woffenbacher Jugendarbeit das kicken gelernt hatte, den Gastgebern die Tour vermasselte. Nach einer Freistoßflanke von Co-Spielertrainer Fabian Schäll und gescheiterten Klärungsversuchen des BSC traf Justin Opcin aus der zweiten Reihe zum Ausgleich. Und der 23-Jährige legte mit einem Kunststück nur eine Minute später nach. Ein hohes Zuspiel streichelte Opcin – dessen jüngerer Bruder Damyan ja beim SV Seligenporten spielt – volley aus der Drehung aus geschätzt 14 Metern ins lange Eck. Daniel Wastl wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. "Ein Sonntagsschuss", sagte der 32-Jährige, meinte das aber anerkennend. "Ich kenne Justin seit der Jugend, er hat damals in der B-Jugend gespielt, als ich die A-Jugend trainiert habe. Er hat auch bei uns manchmal ausgeholfen, so etwas kann er schon."

BSC-Trainer adelt Gegner

Auch an der nächsten Szene war Justin Opcin beteiligt, seinen Eckball köpfte Benjamin Güttler aus zwei Metern aufs Tor, Blank wischte den Ball aber irgendwie noch drüber (40.). Doch der dritte Gegentreffer sollte noch vor der Pause fallen, SCG-Kapitän Jannik Hettwer nahm einen langen Ball technisch gekonnt an und schoss unhaltbar ein.

Auf die Halbzeitpause folgte ab der 69. Minute die Gewitterpause, bei Dauerregen änderte sich aber am Spielgeschehen nichts mehr Wesentliches. Die von Florian Bauer trainierten Gäste standen stabil und legten zehn Minuten vor dem Ende nach einem Konter erneut durch Hettwer das 4:1 nach, während Woffenbach trotz aller Bemühungen der Anschluss versagt blieb. "Wir haben es immer weiter versucht, deshalb sehe ich keinen Grund, warum wir die Köpfe hängen lassen sollten", bilanzierte Daniel Wastl.

Liegt der langjährige BSC-Jugendtrainer und Nachfolger von Andreas Nigl richtig, wird die erste Niederlage nach drei ungeschlagenen Spielen auf Sicht ohnehin nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Denn wenn die erste Saisonhälfte in den beiden Nordost-Gruppen der Landesliga Ende November abgeschlossen ist, werden die Karten für das Frühjahr in Auf- und Abstiegsrunde neu gemischt: Die jeweils ersten vier Teams plus der bessere Tabellenfünfte spielen um den Aufstieg in die Bayernliga, der Rest gegen den Abstieg in die Bezirksliga. Und die erzielten Punkte aus dieser ersten Saisonhälfte werden zwar mitgenommen, aber nur jene aus Partien gegen die Gegner, die in der gleichen Runde weiterspielen.

"Kornburg spielt in einer eigenen Liga, dahinter sehe ich Schwabach und dann aber schon Großschwarzenlohe", spekuliert Daniel Wastl, der den eingeschlagenen Woffenbacher Weg mit Eigengewächsen als Trainer konsequent weitergehen will. "Das ist für mich der richtige Weg, und wenn wir damit die Landesliga halten, wäre es super."

Verwandte Themen


Keine Kommentare