Knochenmarkspende: „Ich kann damit Leben retten“

15.2.2015, 17:00 Uhr
Knochenmarkspende: „Ich kann damit Leben retten“

© Foto: Franz Xaver Meyer

Das gerettete Leben hat ein Gesicht: Die Burggriesbacherin Andrea Schimpl erzählte den Klassen darüber, wie sie die Diagnose „akute Leukämie“ erhielt und eine Welt für sie zusammengebrochen ist.

Die 23-Jährige benötigte unbedingt eine Stammzellspende, um eine Überlebenschance zu haben. Ein passender Spender wurde gefunden, und die Stammzellen sind zwölf Tage nach der Übertragung angewachsen. Das Warten zwischen Hoffen und Bangen hatte ein Ende. Ihren Spender möchte Andrea Schimpl unbedingt kennenlernen, erst nach etlichen Jahren ist dies allerdings möglich.

Bericht einer Spenderin

Die Studentin Anna Benz, die sich vor Jahren registrieren ließ, erhielt den Anruf der DKMS, dass sie als Spenderin in Frage kommt. Sie berichtete den Schülern darüber, wie alles unkompliziert über eine Blutentnahme vonstatten ging, nachdem ihr fünf Tage lang zuvor ein Medikament verabreicht wurde, das die Anzahl der Stammzellen steigert.

Sie möchte natürlich den an Blutkrebs erkrankten Patienten kennenlernen, aber dies klappt nicht, weil er in Belgien wohnt und der belgische Staat dies nicht erlaubt. „Ich weiß nur, dass es ein 20-jähriger junger Mann ist.“ Damit muss sich die Neumarkterin zufrieden geben.

Mit einem simplen Wangenabstrich können die Gewebemerkmale zugeordnet werden. Martin Kott und Heinke Scholdei-Taut von der DKMS erläuterten den Klassen viel Wissenswertes über die Stammzellspende. „80 Prozent der Erkrankten in Deutschland finden einen Spender“, sagten die beiden Mitarbeiter der DKMS. Die Erfolgschance ist damit sehr hoch. Je mehr teilnehmen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden. „Ich habe mitgemacht, weil das Verfahren unkompliziert ist und ich so Leben retten kann“, sagte Schüler Matthias Uschold. „Ich will anderen Menschen helfen“, ergänzte Aylin Türkyilmaz.

Viel Unterstützung bekamen die Mitarbeiter der DKMS von der Klasse 11 FS 1, die die Schülerdaten erfassten. Die DKMS ist als weltweit größter Dateienverbund inzwischen auf über 4,3 Millionen angewachsen. Die Maximilian-Kolbe gehört nun auch dazu.

Lehrer Markus Domeier hatte die Idee zu dieser Aktion, die im kommenden Schuljahr wiederholt wird. „Man ist gesund und das Leben kann sich von heute auf morgen ändern“, erläuterte der Schulleiter, der selbst im familiären Umfeld von der bösartigen Erkrankung betroffen war.

Keine Kommentare