Korso der Corona-Kritiker rollt durch Neumarkt

NEUMARKT - Die Botschaften waren klar: "Impfen? Niemals!" stand auf einem Polo mit Nürnberger Nummernschild, "Impffreiheit" auf einem anderen Pkw. "Give us free", forderte ein Tranparent auf einem Auto mit einer Zulassung aus dem Landkreis Roth, darüber eine Friedenstaube und der Schriftzug Wladimir und Donald, verbunden durch ein Herzchen. Rund 20 Pkw rollten durch Neumarkt, um gegen die "Corona- und Impfpolitik der Regierung" zu demonstrieren.

Um halb elf hatten sich die Teilnehmer auf dem Volksfestparkplatz getroffen. Auf dem Weg dorthin ging es auch vorbei an den Schildern "Covid-19-Testzentrum", die die Bürger zum Testgelände an den Jurahallen leiten.

"Ihr schreibt doch eh' wieder, wir sind Rechtsradikale", sagte ein Mann, an den einen andere Teilnehmer als Sprecher verwiesen. Wogegen es gehe, dazu war keine Frage nötig. Die Teilnehmer der Demo, sagte der Mann, seien auch die, die schon zu Kundgebungen vor dem Rathaus und den Jurahallen geladen hatten. Und die freitags als Fußgruppe über den Markt gezogen seien. Nicht alle seien aus Neumarkt. Er sei nichts rechtsradikal, sagte er. Dass aber solche Gruppierungen bei ihren Demos auftauchten, sei richtig. "Wir sind basisdemokratisch. Bei uns können alle teilnehmen, ob rechts- oder linksradikal."

Streifenwagen begleiten Impfgegner

Mit einem Streifenwagen vorweg und einem hinterher ging es los Richtung Dreichlinger Straße, draußen rüber zur Regensburger Straße und über Oberen und Unteren Markt zurück zum Festplatz. Die Parolen wie "Raus aus der Angs geh in dein Herz" oder "Kinderwunsch: Gene-Impfung nein!!" sahen nicht viele. "Lasst euch nict verarschen" forderte ein anderer, der einen fetten Lautsprecher im Fond hatte und dementsprechende Parolen abspielte. "Nein zu Gesundheits-Diktatur Impfpflicht Maskenzwang", forderte eine Frau am Steuer eines Kleinwagens, und "Stoppt die Zwangstests".

Neumarkt

19.12.2020, 22:13 Uhr

Impfgegner und Corona-Kritiker rollen durch Neumarkt

Die Neumarkter, die am Markt unterwegs waren, schauten interessiert bis empört auf das Geschehen. Was das denn solle, fragte ein aufgebrachter Senior, er werde sich, so bald es gehe, impfen lassen: "Dürfen die durch die Fußgängerzone am Rathaus fahren?" Aufgebracht waren auch zwei Frauen, eine davon im Rollstuhl, die den Aufzug beobachteten: "Was soll dass denn?", lautete die erregte Frage.