Kühe sind manchmal auch nur Menschen
26.2.2012, 09:00 UhrTreten und in die Enge treiben. Kühe können sich durchaus wehren, wenn sie sich bedrängt fühlen oder Angst haben. Die meisten Unfälle passieren daher im Stall. Landwirte leben damit durchaus gefährlich. Vor allem, wenn sie zu den Tieren in den Laufstall hineingehen und das den Vierbeinern überhaupt nicht gefällt. „Kühe sind ja eigentlich friedliche Tiere“, sagt Johann Paulus vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Doch ab und an seien sie unberechenbar – zumindest auf den ersten Blick. Die Folge: Landwirte ziehen sich oft schwere Verletzungen zu und fallen wochenlang aus, wenn sie sich der Kuh falsch nähern. Damit das künftig nicht mehr passiert, hat Paulus Denis Fuchs eingeladen. Der Elsässer ist seit vielen Jahren Kuhflüsterer und wird den Landwirten zeigen, woran man den (Gemüts-)Zustand einer Kuh erkennt. „Man sollte die Tiere genau beobachten. Auch eine Kuh ist nicht immer gut aufgelegt“, sagt Paulus. Man könne beispielsweise an den Augen erkennen, ob es dem Tier gut gehe. Wenn sie glänzen, ist alles in Ordnung. Sind hingegen die Ohren kalt oder das Fell struppig, dann sind das Anzeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt und Vorsicht ist geboten, wenn sich der Landwirt dem Tier nähern will.
Deshalb rät Paulus, beispielsweise immer mit einem Stock in der Hand in den Laufstall hineinzugehen. Reagiert eine Kuh unvorhergesehen, wird nervös und drängt den Landwirt in eine Ecke, kann er sich mit dem Stock verteidigen. Doch das sollte natürlich nur im äußersten Notfall geschehen.
Wie man sich in so einem Fall verhält, erklärt der Kuhflüsterer Denis Fuchs am Donnerstag, 1. März, ab 9 Uhr im Gasthaus Götz in Seubersdorf. Nach einem theoretischen Unterricht folgt die Praxis auf dem Betrieb der Familie Betz in der Bogenmühle bei Parsberg. Dabei geht es auch um Fütterungs- und Herdenmanagement. Wer sich für die Veranstaltung interessiert, sollte sich bis spätestens Dienstag, 28. Februar, beim AELF Neumarkt unter (09181)4508-0 anmelden.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen