Massiver Widerstand gegen große Stromtrasse
11.4.2015, 11:30 UhrDazu haben sich die Bürgermeister der Gemeinden Berching, Berg, Berngau, Dietfurt, Freystadt, Lauterhofen, Mühlhausen, Neumarkt, Postbauer-Heng und Sengenthal kürzlich mit Landrat Willibald Gailler im Landratsamt getroffen und beschlossen, beim jetzt laufenden Konsultationsverfahren zum Netzentwicklungsplan 2024 als Interessengemeinschaft gemeinsam Stellung zu beziehen.
Sie werden auch an der Informationsveranstaltung im April in München teilnehmen und sich im Rahmen der laufenden Anhörung zum Netzentwicklungsplan gemeinsam gegen die geplante neue Gleichstromtrasse und auch gegen die Verstärkung der bestehenden Leitung im dezeitigen Korridor von Postbauer-Heng bis Berching wenden.
Im gleichlautenden Schreiben wird darauf hingewiesen, dass im Landkreis Neumarkt derzeit bereits bilanziell rund 80 Prozent des verbrauchten Stroms durch erneuerbare Energieanlagen erzeugt werden. Die Erzeugungspotenziale, die im Klimaschutzkonzept des Landkreises aufgeführt sind, legen dar, dass eine 100-prozentige Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 sicher möglich ist.
Durch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie von Stromspeichern und Reservekraftwerken kann die zukünftige Stromversorgung aus Sicht der Gemeindechefs auch ohne die Umsetzung aller im ersten Entwurf des Netzentwicklungsplanes 2024 genannten Maßnahmen sichergestellt werden. Insbesondere beim Bau der Gleichstrompassage Süd-Ost werden Stromerzeugungstechnologien mit hohen CO2-Emissionen (Kohlestrom) durch die Bereitstellung von Stromübertragungskapazitäten gefördert und nicht, wie aus Gründen des Klimaschutzes erforderlich, reduziert. Durch eine dezentrale regionale Stromerzeugung können Netzausbauten reduziert und Übertragungsverluste minimiert werden.
Beeinträchtigung verhindern
Der Landkreis wendet sich mit dieser Stellungnahme gegen die als Korridor D bezeichnete Maßnahme im Entwurf des Netzentwicklungsplans 2024. Für die Maßnahme P 53 gibt der Landkreis zu bedenken, dass vor allem in den Bereichen, in denen die bestehende 220-Kilovolt-Leitung in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung verläuft (Postbauer-Heng, Berngau, Sengenthal, Mühlhausen, Berching, Dietfurt), eine detaillierte Prüfung der Umsetzbarkeit einer 380-Kilovolt-Leitung erfolgen muss. Dabei hat der gesundheitliche Schutz der Bevölkerung höchste Priorität.
„Die drohende, massive Beeinträchtigung unserer Region wollen wir gemeinsam mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln abwenden“, so der Tenor der Interessengemeinschaft, die sich weiterhin regelmäßig treffen wird.
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