Meerschweinchen bringen Tierheim Neumarkt in arge Nöte

18.12.2015, 09:26 Uhr
Meerschweinchen bringen Tierheim Neumarkt in arge Nöte

© Foto: André De Geare

Zwei Böcke jagen sich durch den mittelgroßen Käfig, der notgedrungen auf dem Boden im Kleintierbereich hinten am Ende der Langen Gasse stehen muss. Die Krallen katapultieren das Einstreu durch die Gitter auf die Fliesen. Waltraud Fuchs, Leiterin der Tierheims  und Erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Neumarkt und Umgebung, blickt auf die Käfige, die ein Umhergehen in diesem Zimmer kaum mehr möglich machen.

Vor wenigen Tagen hat die Leiterin des Tierheimes urplötzlich 51 Tiere mehr: Die felligen Kurzbeiner stammen von einer Züchterin aus dem Landkreis, die die Tiere nicht mehr versorgen könne, weil sie selbst erkrankt sei und in der Folge ins Krankenhaus muss, berichtet Fuchs. „Das war für uns eine absolute Notstandsübung“, sagt sie. „80 bis 90 Prozent dieser Tiere sind unkastrierte Böcke“, und die sind entsprechend wild, müssen aber erstmals ihrer Männlichkeit beraubt werden. Wichtig sei, dass sie gepflegt sind und gesund, sagt Fuchs, „zum Glück haben sie keine Milben, sonst würden wir sie nicht weitergeben können und hätten auch noch die Kosten für Spritzen“. Und da läge eine einzelne bei zehn Euro.

Die Tierheim-Leiterin hat sich ans Telefon gesetzt, später ins Auto: 20 Tiere sind inzwischen bei Fuchs Kollegen in Roth notgedrungen untergekommen – auch dort ist das Haus voll –, 16 wohnen in einer Aufzuchtstation bei Hahnbach. „Entgegen Privatleuten, die unbegrenzt Tiere aufnehmen dürfen, haben wir nur eine begrenzte Zahl für Hunde, Katzen und Kleintiere, die bei uns bleiben darf. So will es das Tierschutzgesetz“, berichtet sie. Das Dilemma sehe man hier.

Die Investitionen für die Versorgung sind immens, täglich einen Vormittag und viel Geld: „Sie gehen nicht aufs Kaninchenklo, deswegen müssen die Käfige täglich gereinigt werden.“

Daher bittet das Tierheim um Geld- und Streu- oder Heuspenden (IBAN DE 22 7605 2080 0000 2622 46, * 2 28 62).

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