Monokultur bedroht Bienen
26.8.2010, 00:00 UhrDie Monokulturen, die auch im Landkreis Neumarkt immer mehr Flächen einnehmen, verführen die Bienen zu einer Art „Fehlernährung“, erklärte Stefan Krusche seinem Parteifreund aus München.
Wenn die riesigen Rapsfelder in voller Blüte stehen, legen die Bienenköniginnen viele Eier in der Annahme, das Nahrungsangebot sei groß genug. Sind dann die Bienen geschlüpft, werden für die Ernährung der jungen Bienen unterschiedlichen Pollen benötigt, doch zu diesem Zeitpunkt sind die Felder meist schon abgeerntet und die Bienen können oft nur noch die Blühpflanzen in den Gärten und den Gemeinden nutzen. Viele Bienenvölker sterben in dieser „Hungerzeit“.
Einseitige Nahrung
Monokulturen bewirken auch, so Krusche, ein sehr einseitiges Nahrungsangebot für die Honigbienen und die Wildbienen.
Vor allem im Herbst fehle die Pollenvielfalt für den Wintervorrat. Die körpereigene Abwehrkraft der Bienen nimmt also stark ab. Im Landkreis müssen die Flächen für die Monokulturen deutlich reduziert werden, um die Bienengesundheit und die Bestände zu stabilisieren, folgert Grünen-Sprecherin Gabriele Bayer aus Postbauer-Heng.
Wenn noch mehr Biogasanlagen gebaut werden, könnte sich die Situation für die Bienen im Landkreis nochmals verschärfen, befürchtet Kreisrat Roland Schlusche.
Energie aus Blühpflanzen
Eine Alternative für die Maismonokulturen wären Energiepflanzenfelder, die Blühpflanzen wie die Malve aufweisen.
Der Bundestagsabgeordnete Toni Hofreiter befürchtet angesichts des Energiehungers der Menschen eine „deutliche Vermehrung von Biogasanlagen, wenn Erdöl und Erdgas zur Neige gehen“.
Dann verschlechtern sich die Lebensbedingungen von Bienen weiter, so Krusche. Für die Nahrungsmittelproduktion sei aber weltweit die Honigbiene mit ihrer hohen Bestäubungsleistung unverzichtbar.
Zur schlechten Bienengesundheit geselle sich im Landkreis noch ein eklatanter Mangel an Imkern, klagt Krusche. Er erinnert an den Imkerspruch „Stirbt die Biene, stirbt auch der Mensch“. Die Grünen werden an diesem Thema dranbleiben, hieß es beim Termin in Deining.