Neumarkter Gesellen steht die Welt offen
17.3.2019, 16:35 Uhr"Auf Dauer kann man nur erfolgreich sein, wenn man permanent am Ball bleibt und Erfahrungen sammelt, Kompetenzen aufbaut und sein Wissen erweitert", sagte der Schulleiter.
Hierl verglich die Entwicklung der Azubis mit einem Samenkorn, das sich in einzelnen Phasen über den Keimling zur reifenden Pflanze entwickelt.
"Sie als Facharbeiter stehen am Beginn einer neuen Entwicklungsstufe und müssen Verantwortung übernehmen." Insbesondere dankte Hierl Eltern, Ausbildern, den Vertretern der Kammern und Innungen und den Lehrkräften für eine engagierte Begleitung und Unterstützung während der Ausbildungsjahre.
Albert Hierl ermahnte die jungen Leute, die Herausforderungen anzunehmen und nachhaltige Lösungen zu finden. Er verglich die berufliche Laufbahn mit einem Marathonlauf, bei dem es keinen Sinn mache, die ersten 100 Meter zu sprinten und dann entkräftet aufzugeben. "Nur wer gut trainiert, sich seine Kräfte einteilt, wird mit Stetigkeit zu dem Erfolg gelangen, der langanhaltender ist, als ein Ziel, das mit sprunghaftem Eifer angesteuert wird!"
Vizepräsidentin Kathrin Zeller von der Handwerkskammer und Bürgermeister Albert Löhner forderten die "Junggesellen/innen" auf, weiter zu machen. "Wir müssen auf dem aktuellen Stand der Technik sein, eure Tätigkeiten lassen sich nicht durch einen Computer ersetzen."
Albert Löhner sprach von einem positiven Image des Handwerks: "Sie sind die gefragtesten Leute heutzutage." Abschließend hob der Bürgermeister das exzellent organisierte Handwerk hervor: "Sie dürfen sich gut aufgehoben fühlen in einer solchen Organisation."
Bevor der stellvertretende Kreishandwerksmeister Werner Keckl die 103 Ausgebildeten nach altem Brauch und Sitte zu Gesellen öffentlich und feierlich freisprach, ging er noch auf beeindruckende Handwerks- und Strukturdaten im bayernweiten Vergleich ein.
So ist der Landkreis Neumarkt mit 3,3 Milliarden Jahresumsatz der umsatzstärkste Landkreis in der Oberpfalz und Niederbayern. Über ein Drittel aller Umsätze des gesamten Landkreises erwirtschaften Handwerksunternehmen (in Bayern 10 Prozent). Demnach sind im Landkreis knapp 2,6 Millionen Euro Jahresumsatz in den Büchern zu verzeichnen. Mit 1199 Lehrlingen wird fast jeder zweite Auszubildende im Landkreis Neumarkt im Handwerk ausgebildet.
In der Frühjahrsfreisprechung erhielten in folgenden Ausbildungsberufen ihre Gesellenbriefe: Sanitär, Heizung und Klimatechnik 14 Prüflinge, Elektroniker 33, Feinwerkmechaniker 20, Metallbauer 22, Maurer 1, Beton- und Stahlbauer 2, Zimmerer 11. Als Prüfungsbeste schnitten ab: Ronja Mendl (Elektronikerin bei der Firma Max Bögl), Christoph Leopold (Feinwerkmechaniker in der Firma Huber SE), Dominik Wolf (Metallbauer bei Huber SE), Florian Donhauser (in der Zimmerei Attenberger).
Schülersprecher Willy Baldauf bedankte sich im Namen seiner Kollegen bei den Eltern und Ausbildern, "die es oft nicht leicht hatten". Musikalisch umrahmte die würdige, aber entspannte Feier die Band "Hands Held High".
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