Neumarkter Schreiner überzeugen mit pfiffigen Ideen

26.8.2017, 10:00 Uhr
Neumarkter Schreiner überzeugen mit pfiffigen Ideen

© Andre de Geare

Bereits am Freitagmorgen hatte sich der Prüfungsausschuss ein Bild von den 17 Arbeiten der jungen Schreiner gemacht – Schreib- Fernseh- und Nachttische waren ebenso vertreten wie ein Instrumenten- und ein Tabak-Pfeifen-Schrank oder ein Weinregal.

Der Prüfungsausschuss bewertete, wie sauber die Verbindungen und wie genau nach Plan gearbeitet worden, wie die Oberflächenbeschaffenheit war und welchen Gesamteindruck das jeweilige Gesellenstück auf die Prüfer machte.

Neumarkter Schreiner überzeugen mit pfiffigen Ideen

© Fotos: André De Geare

 Zwischen 100 (sehr gut) und 0 Punkten (miserabel) vergaben die Prüfer, 50 Punkte bedeuteten schon Note 4. Zusammen mit den Noten aus dem ersten Fachgespräch im Mai (in dem die angehenden Gesellen ihre Vorhaben vorstellten), von der Fertigungszeichnung (sozusagen dem Bauplan für das Gesellenstück) und der bayernweit gleichen, da vorgegebenen Arbeitsprobe, die in acht bis neun Stunden an der Berufsschule gefertigt wurde, ergibt sich eine Gesamtnote, die auf dem Gesellenbrief erscheinen wird.

Preis soll Ansporn sein

Den gab es am Freitag zwar noch nicht – nur die vorläufigen Prüfungsergebnisse. Dafür aber eine Siegerehrung für die drei Arbeiten mit dem besten Design. "Wir wollen die Schreiner damit anspornen, eben nicht nur Nachttischschränke zu bauen", formulierte es Sebastian Meckl, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Neumarkt.

Neumarkter Schreiner überzeugen mit pfiffigen Ideen

© Andre de Geare

 Der Plan ging auf, ein Nachttischchen war dabei, die restlichen Möbelstücke waren deutlich größer und ausgefallener. Der Jury fiel die Entscheidung dementsprechend schwer: Diesmal waren Gerhard Lindner, Direktor der AOK Neumarkt und Josef Dunkes, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Neumarkt, die Juroren, die beurteilen sollten, welches Design sie als Laien am meisten überzeugt.

Voll des Lobes waren die beiden Männer beim Rundgang und nahmen sich viel Zeit für die Begutachtung. "Puh, das wird echt schwer", stöhnte zwischenzeitlich Josef Dunkes.

Am Ende kürten die Juroren das Fernsehregal von Raphael Bernecker (Schreinerei Signatura aus Neumarkt) zum Sieger. Der puristische und zugleich höchst innovative Stil hatte die Juroren überzeugt. Der Jungschreiner erhielt dafür bei der nachfolgenden Feierstunde ein Preisgeld von 70 Euro und eine Urkunde.

Auf den zweiten Platz (50 Euro Preisgeld) kam die unscheinbare Box von Luca Kellermann (Schreinerei Bösl aus Pilsach), die beim Öffnen ein Weinregal samt Glashalterungen beinhaltet – die pfiffige Idee gefiel. Und den dritten Platz (30 Euro) erzielte Leo Spallek (Der Einmöbler aus Lauterhofen), der eine Garderobenwand (Foto auf Seite 1 dieser Ausgabe) erarbeitet hatte, die so viele Details enthielt und durch Schönheit bestach, das auch sie mit einem Preis bedacht werden musste.

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