Premiere am Samstag

Probier's mal mit Berching: Klassiker Dschungelbuch - hinreißend neu inszeniert in der Kulturhalle

Wolfgang Fellner

Neumarkter Nachrichten

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17.11.2023, 19:00 Uhr
Was die beiden Bösewichte wohl wieder aushecken? Tiger Shere Kan (Ralf Weigelt) und die Schlange Kaa (Lena Wölki) wollen auf Mowgli ans Leder.

© Wolfgang Fellner, NNZ Was die beiden Bösewichte wohl wieder aushecken? Tiger Shere Kan (Ralf Weigelt) und die Schlange Kaa (Lena Wölki) wollen auf Mowgli ans Leder.

Es ist bewegend, anrührend, voller großer Gefühle: Rudyard Kiplings „Dschungelbuch“ in der Version der Theatergruppe des Kulturförderkreises Berching. Lena Wölki und Lukas Graf führen Regie und haben mit begeisternden und begeisterten Mitspielern Mowgli neu definiert. Am Samstag, 18. November, ist um 18 Uhr Premiere in der Gluck-Kulturhalle.

Es ist das erste Bühnenstück, dass die Theatergruppe selbst geschrieben hat. Waren es bisher immer Stücke von Verlagen, die umgesetzt worden sind, haben hier Lena Wölki und Lukas Graf den Text selbst verfasst, der berührenden Geschichte von Rudyard Kipling ihre Handschrift gegeben. Es ist das erste Musical seit Corona, das die Truppe aufführt, zwölf Schauspieler sind in mehr als zwölf Rollen zu erleben.

Weihnachtsstück nicht nur für Kinder

Es ist ein Weihnachtsstück, sagt Regisseurin Lena Wölki, und damit nicht nur für Kinder ab vier Jahren, sondern auch für Erwachsene gedacht. Sie werden alle ihren Spaß haben, wie die Generalprobe jetzt zeigte. Das Stück sollte nicht zu gruselig werden, sagt Lena Wölki, und für die Erwachsenen ist auch so mancher Witz eingebaut worden.

Aaachtung, präsentiert die Rüssel! Mowgli mit der Elefanten-Brigade.

Aaachtung, präsentiert die Rüssel! Mowgli mit der Elefanten-Brigade. © Wolfgang Fellner, NNZ

Das Original besteht aus Einzelgeschichten, die sich aneinanderreihen, sagt sie: Ihr Stück hat einen roten Handlungsfaden, der sich stringent durchzieht. Der Charme des Zeichentrickfilms aus den 60er Jahren sollte gewahrt werden – ist es auch - , aber die Entwicklung Mowglis steht stärker im Vordergrund. Am Ende erkennt der Menschenjunge selbst, dass er zu den Menschen muss und der Dschungel nicht für ihn gedacht ist.

Affenzirkus und reptiloide Hypnose

Auf dem Weg dorthin begleiten ihn die bekannten Figuren, ein überzeugender Bagheera (Benjamin Frank), ein liebenswert tolpatschiger und etwas tumber Baloo (Stephan Christ), der üble, überzeugende Menschfresser und Tiger Shere Kan (Ralf Weigelt) und viele andere mehr. Eine Nummer für sich: King Louis (Christian Celler), der eine fette Nummer raushaut.

Und natürlich die Würgeschlange Kaa (Lena Wölki). Der nimmt man sofort ab, was ihre Natur ist. Und was sie am meisten an dieser Rolle fasziniert? Lena Wölki lächelt keck: „Wenn ich sie hypnotisiere.“ Man glaubt es ihr aufs Wort. Abgesehen davon, sagt sie: „In unserem Stück ist die Schlange Kaa nicht so ein Trottel wie im Original.“ Auch das stimmt.

Pfiffige Kostüme

„Wir sind stolz auf unser Stück“, sagt Lena Wölki und Lukas Graf nickt. Das können sie auch. Nicht nur das Spiel, sondern auch die Kostüme haben Pfiff, ein King Louis mit ranzigem Bauchfell, eine Schlange Kaa mit langem, grünem Würgeschwanz, die wilde Affenhorde oder die Elefanten-Truppe: Da stimmt alles.

Und weil es in der Gluck-Halle keine Drehbühne gibt, ist der Affenfelsen drehbar. Seit Juli haben sie an ihm gezimmert und geklebt, gekleistert und gespachtelt. Kommt richtig gut.

18 Aufführungen wird es geben, unter anderem werden an einem Tag mehrere Schulveranstaltungen laufen. Nähere Infos und Termine unter https://www.kulturfabrik-berching.de/index.php/programm/winter/84-dschungelbuch

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