Seit 20 Jahren auf dem Deininger Rathaus-Sessel
27.4.2016, 17:27 Uhr„Man darf nicht so lange Bürgermeister sein.“ Alois Scherer erinnert sich am Vorabend seines Jubiläums an die ziemlich überraschende Abwahl seines Vorgängers Franz-Xaver Oettl 1996, mit 57 Prozent der Stimmen. Dieser habe in 18 Jahren eigentlich „nichts falsch gemacht“. Aber Oettl sei sich seiner Sache vielleicht zu sicher gewesen.
Ist sich Alois Scherer — nach 20 Jahren im Amt — auch seiner Sache zu sicher? Der Deininger Rathauschef hat beim Urnengang 2014 gegen den starken SPD-Kandidaten Axel Nährig mit knapp 54 Prozent vom Wähler einen, wenn auch kleinen, Denkzettel bekommen.
Und Scherer denkt nach: Viel habe er umgesetzt in den 20 Jahren, manches vielleicht zu schnell. Dabei sei er möglicherweise einigen auf die Füße getreten, die „berühmten Hobelspäne“ eben. „Ich weiß, ich kann sehr konsequent und fordernd sein.“
"Ein gelernter Teamplayer"
Die Kommunalverfassung macht die Bürgermeister überaus stark: direkt gewählt, Vormann im Gemeinderat und in der Verwaltung zugleich. Doch Scherer winkt ab: „Ich sehe mich nicht als Machtmensch, ich bin ein Teamplayer.“ Um sogleich zuzugeben, dass er letzteres „gelernt“ habe.
Unvergessen auch sein körperlicher Einsatz bei der "Ice Bucket Challenge" im neuen Deininger Naturbad.
Für den Pressetermin „20 Jahre Bürgermeister Alois Scherer“ im Amtszimmer hat er keine selbstherrliche, ellenlange Dokumentation erstellen lassen. Seine eindrucksvolle Jubiläumsbilanz passt auf eine halbe DIN A 4-Seite: Einwohnerzuwachs um 20 Prozent, 90 Millionen Euro Investitionen unter anderem in Feuerwehr- und Schulzentrum, Breitband, Naturbad, Kindertagesstätte, 400 neue Wohnbauparzellen, 200 Arbeitsplätze im Gewerbepark, Gewerbesteueraufkommen auf 800 000 Euro verachtfacht.
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