Stadtspaziergang wie zu Pfalzgrafs Zeiten

16.3.2016, 10:10 Uhr
Stadtspaziergang wie zu Pfalzgrafs Zeiten

© Horst Linke

Geschichte erlebbar machen, lautete der Ansatz von Maria Geisler vom Amt für Touristik. Das Ergebnis: Eine Stadtführung mit szenischen Darstellungen. Laiendarsteller des Musical- und Theatervereins Neumarkt (MUT), der Schloßspiele und der Kolpingsfamilie sowie einige Privatleute wirken an der neuen Stadtführung „Neumarkts lebendige Geschichte“ mit, die ab sofort in der Touristinfo gebucht werden kann.

Bis zu 25 Personen können in der eineinhalb bis zweistündigen Tour der Neumarkter Stadtgeschichte frönen und durch die Schauspieler an bislang zwei Stationen auch in die Historie abtauchen.

Während in der ersten Szene Pfalzgraf Friedrich II. (1482 bis 1556), sein Leben, Wirken und Ansehen in der Bevölkerung thematisiert werden, steht in der zweiten Szene das Schreiberhaus und das 20. Jahrhundert im Fokus.

Kein Unbekannter

Die schauspielerischen Ergänzungen stammen allesamt aus der Feder von Franz Xaver Müller, dem Regisseur der „Kamingeschichten“ (die aktuell in Neumarkt zu sehen sind) und des Stückes „Hitlerjunge Adolf“ (Aufführung im Jahr 2013).

Letzteres kam ihm beim Entwickeln der Szenen für die Stadtführung sehr entgegen, berichtet er: „Ich hatte damals viele Interview mit Zeitzeugen geführt. Viele Informationen habe ich gar nicht im Stück untergebracht. Sie fanden nun Eingang in die zweite Szene der Stadtführung.“ Dementsprechend versichert Müller, die Historientreue seiner Szenen: „Sie sind zu 100 Prozent authentisch.“

Zwischen den einzelnen Schauspiel-Szenen erläutert Stadtführerin Erika Marx einige Fakten zur Stadt; begleitet die Besucher von einem Punkt zum nächsten quer durch die Stadt. Eine dritte Theaterszene wird derzeit noch erarbeitet. „Sie soll am Marktplatz spielen und das 16. Jahrhundert beleuchten“, so Müller weiter. Die Hinrichtung Eppeleins solle dabei eine Rolle spielen, aber auch viele anderen Themen. Genaueres möchte er noch nicht verraten.

Stoff gibt es genug

Nur eines ist gewiss: Mehr Theaterszenen wird es in der neuen Führung nicht geben: „Sonst würde es zeitlich den Rahmen sprengen – obwohl es schon noch Anknüpfungspunkte gäbe“, berichtet Müller und verweist beispielsweise auf die Zeit der Industrialisierung und die Express Werke: „Vielleicht ja Thema für eine weitere Führung. . .“

Infos zur Tour bei Maria Geisler vom Amt für Touristik, Tel. (0 91 81) 255-125 und auf der Homepage der Stadt (Unterpunkt: Neumarkt mit anderem Blickpunkt)

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