Vergewaltigung

Vergewaltigung und Überfälle in Neumarkt: Täter muss zehn Jahre in Haft

Nicolas Damm

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10.6.2021, 13:13 Uhr
Nach der versuchten Vergewaltigung im August 2020 war die Spurensicherung am Ludwigskanal in Neumarkt im Einsatz. 

© Andy Eberlein Nach der versuchten Vergewaltigung im August 2020 war die Spurensicherung am Ludwigskanal in Neumarkt im Einsatz. 

Der Angeklagte, der vor einigen Jahren als Bootsflüchtling nach Europa gekommen war, hatte bereits am ersten Prozesstag alle Vorwürfe, die ihm die Staatsanwaltschaft zur Last gelegt hatte, zugegeben: den Raubüberfall auf eine junge Frau am Schlossweiher, die Vergewaltigung einer 19-Jährigen in der Parkanlage Ludwigshain und den Messerangriff auf eine 31-jährige Joggerin am Ludwigskanal.

Daraufhin hatten sich, bis auf einen Nebenkläger, alle Prozessbeteiligten auf ein Strafmaß zwischen neun Jahre und drei Monate und zehn Jahren geeinigt. Am zweiten Verhandlungstag sagte das Vergewaltigungsopfer kurz aus, sein Peiniger - der nur englisch spricht - entschuldigte sich nochmal mit einem "sorry", und dann fiel schon das Urteil: Es lautete auf neun Jahre und zehn Monate.


Am ersten Verhandlungstag gab der Angeklagte alle drei Taten zu


Der Verurteilte muss aber nur sieben Zwölftel seiner Strafe - rund sechs Jahre - in einem deutschen Gefängnis absitzen. Anschließend wird er in sein afrikanisches Heimatland abgeschoben.

Suizidversuch in der U-Haft

Die restliche Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt: Sollte der 30-Jährige wieder in Deutschland auftauchen, muss er damit rechnen, für die restliche Zeit hinter Gitter zu wandern.

Am Rande des Prozesses in Nürnberg wurde bekannt, dass der Angeklagte, der seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft saß, dort einen Suizidversuch unternommen hat. "Aus Scham", wie sein Verteidiger Philipp Schulz-Merkel erklärte.