Bundestagswahl

Wahlkreis Amberg: CSU-Kreisvorsitzende will in den Bundestag

Jürgen Dennerlohr

Neumarkter Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

16.9.2021, 17:00 Uhr
Wahlkreis Amberg: CSU-Kreisvorsitzende will in den Bundestag

© Foto: Athina Tsimplostefanaki

Hier will sie ansetzen, die vielen Unentschlossen dazu bewegen, am 26. September doch ihre Stimme abzugeben. Und sie hofft, dass entgegen dem Umfrage-Trend möglichst viele das Kreuzchen dann doch bei der Union machen. Dabei will sie sich im Gespräch in der NN-Redaktion erst gar nicht auf eine "was wäre wenn"-Diskussion einlassen. "Wir werden nie erfahren, wie die Zahlen bei einem Kanzlerkandidaten Söder ausgesehen hätten", sagt sie und wirbt auch um ein Bekenntnis zu Armin Laschet: "Er führt als Ministerpräsident das bevölkerungsreichste Bundesland, er kann das, ich trau ihm das zu". Und, fügt sie schmunzelnd hinzu: "Wer hätte denn 2005 gedacht, dass Angela Merkel so einen guten Job macht".

Auch wenn Hierl als Nachfolgerin von Alois Karl das Direktmandat erringen will und in die "große Politik" strebt, ihre Basis ist die Kommunalpolitik. Verwurzelt in der Region will die Juristin in Berlin alles daran setzen, möglichst viel für die Bevölkerung im Wahlkreis zu erreichen. Dafür muss die Infrastruktur und natürlich auch die finanzielle Ausstattung stimmen, damit die Menschen hier gut leben können, dass sie nicht nur hier bleiben wollen, sondern beispielsweise auch junge Leute nach dem Studium wieder zurückkehren, weil sie hier einen guten Job bekommen, weil sie eine Wohnung finden und auch das Freizeitangebot passt.

Bürokratie abbauen

Was sie denn in Berlin sofort ändern würde, wurde Hierl kürzlich in einem Radio-Interview gefragt, wenn sie alleine entscheiden könnte: "Den Bürokratismus im Land abbauen", war die spontane, zugegebenermaßen theoretische Antwort. Denn tatsächlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber der programmatische Umgang mit den Vorschriften, mehr Eigenverantwortung seien wichtige Voraussetzungen für die weitere Entwicklung. Als Beispiel nennt sie die viel zu lange Zeit, bis Baugenehmigungen erteilt werden, worunter Unternehmen wie Privatleute gleichermaßen leiden.

Hierl zieht hier Parallelen zu ihrem Beruf, wo sie in einer großen Kanzlei ein Team mit 15 Anwälten leitet und sich viel um internationale Kunden kümmert: Und gerade wenn es um Projekte im Ausland geht, will man "nicht wissen was nicht geht, sondern was wie gemacht werden kann". Getreu diesem Ansatz sieht sie sich auch als Bundestagsabgeordnete in erster Linie als Ansprechpartnerin für die Bürger. Auch wenn man vielleicht nicht alles sofort lösen könne, so müsse man ihnen doch Gehör verschaffen und die Anliegen an den richtigen Stellen vorbringen.

Vertrauen aufbauen

Nur so könne es gelingen, dass die Menschen wieder mehr Vertrauen in die Politik aufbauen, man müsse die Bürger mitnehmen und ihnen auch mehr erklären, damit die Entscheidungen des Parlaments auch in der Bevölkerung mit getragen werden.

Keine Kommentare