Wegen Corona: Altstadtfest und Oldtimertreffen 2020 in Neumarkt abgesagt
17.4.2020, 13:40 Uhr
Der Tag, an dem die "Lockerungen" und "Erleichterungen" verkündet werden sollten, war für viele ein harter Schlag, Konzertveranstaltern oder Schaustellern bricht das ganze Geschäft weg.
"Verboten ist verboten" brachte es Stadt-Sprecher Franz Janka gestern kurz und prägnant auf den Punkt, da brauche man gar nicht mehr viel diskutieren. Auch über eine Verschiebung des Volksfestes um einen Monat, die auf Facebook angeregt worden war, sei nicht gesprochen worden. Denn zum einen hätten die Buden- und Karussell-Betreiber dann schon wieder andere Termine — Anfang September ist das Nürnberger Volksfest geplant — und zum anderen sei ohnehin zweifelhaft, ob die Situation vier Wochen später tatsächlich eine andere wäre.
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Schließlich hatte sich Ministerpräsident Söder gestern in seiner Pressekonferenz sehr skeptisch gezeigt, ob das Oktoberfest über die Bühne gehen kann. Bis auf weiteres sind jedenfalls alle Bierfeste abgesagt, das trifft auch die vielen Feste und Kirchweihen im gesamten Landkreis — auch das Parsberger Volksfest, das für Ende August geplant war.
Allerdings blieb Söder die Definition schuldig, was genau unter einer "Großveranstaltung" zu verstehen ist. Es müsse eben verhindert werden, dass sich viele Menschen auf engem Raum treffen, so Janka. Deshalb sei beispielsweise eine Meistersinger-Akademie mit Konzerten im voll besetzten Reitstadel mehr als fraglich und auch eine planmäßige Öffnung des Neumarkter Freibades momentan undenkbar.
Das gilt auch für die Veranstaltungen von "Aktives Neumarkt": Stadtstrand, Altstadtflohmarkt und die Nacht der Sinne fallen heuer aus. Ob das Weinfest am ersten Wochenende im September stattfindet, ist mehr als ungewiss. Doch Christian Eisner, Geschäftsführer des Marketingvereins, ist trotzdem erleichtert, dass die meisten Geschäfte bald öffnen.
Erste Geschäfte öffnen am Montag wieder
Auch wenn es ein Start mit angezogener Handbremse ist. "Unsere Mitglieder hätten alle schon an diesem Montag die Auflagen wie Maskengebot, Einlasskontrollen und Abstandsregeln erfüllen können."
Doch am 20. April starten nur die Baumärkte, Gärtnereien und Gartencenter. Die anderen Läden müssen eine Woche länger warten - falls ihre Verkaufsfläche nicht größer als 800 Quadratmeter ist. "Diese Grenze hat in der Innenstadt eigentlich keine Bedeutung", sagt Eisner. Denn 80 Prozent der Geschäfte sind ebenerdig. Und die größeren Geschäfte an den Einfallstraßen können einen Teil des Ladens absperren. Nur Shopping Malls wie der Neue Markt bleiben geschlossen. Auch die Gastronomie schaut weiter in die Röhre.
Über die Hälfte der Mitglieder von aktives Neumarkt sind inhabergeführte Läden, vom Modeshop bis zum Autohändler, vom Schlüsseldienst bis zum Feinkostladen. Sie warten darauf, dass es endlich wieder losgeht.
"Es ist für alle gut, wenn langsam etwas Normalität einkehrt", sagt Eisner. Die beginnt vielleicht am 4. Mai: Wenn die Frisöre wieder öffnen, wird auch manche Corona-Matte endlich fallen.
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