Wer will den B 299-Ausbau überhaupt?
5.4.2020, 18:07 Uhr
Dabei wurde zunächst festgestellt, dass der BN in den vergangenen Jahren mehrfach versucht habe, hierzu mehr Informationen zu erhalten. Hinsichtlich der Anbindung von Pölling an die Innenstadt hat sich die BN-Ortsgruppe bereits vor über zwei Jahren an die Straßenbaubehörden gewandt, aber nur ausweichende Antworten erhalten.
Auch was die Gerüchte hinsichtlich des dreispurigen Ausbaus rund um Neumarkt betrifft, waren die Auskünfte sehr zurückhaltend und tendierten dahin, dass alles noch nicht spruchreif wäre. Und nun soll alles plötzlich ganz schnell gehen.
Wie die BN-Ortsgruppe schreibt, würden die vielen Leserbriefe der letzten Wochen deutlich zeigen, dass die Politik hier ziemlich versagt habe. Viele Bürger fühlen sich überrumpelt und sehen auch keine Notwendigkeit für derart einschneidende Maßnahmen. Das Verkehrsaufkommen rechtfertige ebenfalls nicht die kostspieligen Ausbaupläne, die nun Stück für Stück in die Öffentlichkeit gelangen.
Der BN-Vorstand hat den Eindruck, dass sich Torschlusspanik bei den Straßenbaubefürwortern breit macht. Immer mehr Bürger seien gegen solch derart kostspielige Ausbaupläne und erkennen, dass ein anderer Umgang mit den Ressourcen notwendig sei. Hinzu komme, dass es wohl schon in wenigen Jahren nicht mehr zulässig sein werde, derart verschwenderisch mit der Fläche umzugehen. Allein aufgrund der geplanten Flächenversiegelungen sei diese Ausbauplanung als Relikt aus dem letzten Jahrhundert umgehend zurückzunehmen, findet der BN.
Den derzeit am stärksten diskutierten Straßenabschnitt der B 299 zwischen den Ortsteilen Stauf und Woffenbach hätten manche Befürworter bereits als Tempo 120-Zone gesehen. "Wie soll da der Lärmschutz funktionieren", fragt der BN. Hinzu komme, dass die Stadt Neumarkt derzeit in unmittelbarer Nähe neue Wohnbaugebiete ausweist und offenkundig hier weiterer Wohnraum entstehen soll.
Neuen Wohnraum zu schaffen, das haben im gerade zu Ende gegangenen Kommunalwahlkampf alle Parteien in ihren Programmen versprochen. Damit müssten die Straßenausbaupläne eigentlich vom Tisch sein, so der BN. Man gehe davon aus, dass die Parteien den jungen Familien hochwertigen Wohnraum bieten wollen. Dazu gehöre dann eine Lärmschutzwand, die Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 80 und der Einbau eines Flüsterasphalts. Dadurch aber, so die Naturschützer, erübrige sich der Ausbau der B 299 auf drei Spuren.
"Es erfüllt uns mit großer Sorge, dass die Argumente und Wünsche der Bürger schlichtweg ignoriert werden, dass die Veränderungen in unserer Gesellschaft bei solchen Bauentscheidungen offensichtlich erst nach Jahrzehnten einfließen und der Unmut gegen staatliche Entscheidungen und die Politikverdrossenheit rigoros geschürt werden. Die geplanten Maßnahmen verschlingen Unsummen von Geld, das angesichts der derzeitigen Probleme sehr dringend anderweitig gebraucht werde", so die BN-Ortsgruppe.
"Wer will eigentlich diesen brutalen Straßenausbau?", fragen sich die Naturschützer? Die Bürger haben ein Recht darauf, dies zu erfahren", findet der BN.
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