Obduktion bestätigt Verdacht
19-Jährige tot in Kofferraum - Blutspuren im Haus des Verdächtigen entdeckt
07.05.2024, 13:14 Uhr
Nach dem Fund einer toten 19-Jährigen im Kofferraum eines Autos sitzt der festgenommene Verdächtige wegen Totschlagverdachts in Untersuchungshaft. Die Ermittler prüfen derzeit, ob der Verdächtige die junge Frau aus Eifersucht umgebracht hat. Die Polizei geht nach derzeitigem Stand davon aus, dass die junge Frau wahrscheinlich im Haus des 55-Jährigen in der Oberpfalz getötet wurde. "Es gibt Blutspuren in seinem Haus", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg am Dienstag. Bei seiner Vernehmung habe der Mann die Tat allerdings bestritten und behauptet, die Frau habe sein Haus lebend verlassen und sei weggefahren.
Wodurch die junge Frau starb, wollte der Sprecher mit Verweis auf Täterwissen zunächst nicht verraten. Wie die Polizei Oberpfalz am Montagnachmittag bekannt gab, hat das Obduktions-Ergebnis den Verdacht eines Tötungsdeliktes inzwischen bestätigt. Die Obduktion der Leiche hatte im Laufe des Sonntags stattgefunden. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Nach dpa-Informationen ist der Verdächtige der Ex-Freund des Opfers, beide waren Arbeitskollegen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte diese Informationen, die auch andere Medien hatten, allerdings nicht bestätigen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, sollen beide von Beruf Bestatter gewesen sein, an unterschiedlichen Arbeitsstellen.
Nach wie vor sind in dem Fall viele Fragen - wie etwa zum Tathergang - offen. Doch dazu werde es aufgrund der noch laufenden Ermittlungen derzeit keine weiteren Details geben, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz bestätigte.
Ermittler arbeiten mit Hochdruck
Polizisten hatten die Tote am Samstag in einer Tiefgarage in Regensburg im Kofferraum eines Autos entdeckt. Die junge Frau stammt aus dem oberpfälzischen Landkreis Cham, wann genau sie starb, ist bisher unbekannt.
Am Montag arbeiteten die Ermittler weiter mit Hochdruck, um den Fall aufzuklären. So waren etliche Zeugenvernehmungen geplant, zudem sollten Funkzellendaten überprüft werden. Weiterhin wertet die Ermittlergruppe auch Spuren am Fahrzeug, am Fundort und die Social-Media-Aktivitäten der getöteten 19-Jährigen aus. Wie die Polizei dem Verdächtigen auf die Spur kam, war zunächst nicht bekannt.
Passanten hatten nach Angaben der Polizei am Samstagvormittag gemeldet, dass in der Tiefgarage eines Regensburger Baumarkts ein Auto mit eingeschlagener Seitenscheibe stehe. Eine Streife untersuchte den Wagen und entdeckte im Kofferraum die Tote. Das Auto war der Polizei zufolge auf die Eltern der 19-Jährigen zugelassen. Wie lange es in der Tiefgarage schon gestanden hatte, war zunächst nicht bekannt. Die junge Frau war jedenfalls nicht als vermisst gemeldet worden.
Sollte es sich tatsächlich um einen Mord aus Eifersucht gehandelt haben, käme der Begriff Femizid in Betracht. Darunter versteht man, dass Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden.
Dieser Artikel wurde am Dienstag gegen 13 Uhr aktualisiert.
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