Hoher sechsstelliger Schaden
85 Meter langes Güterschiff bei Regensburg auseinandergebrochen und gesunken
10.3.2023, 17:40 UhrVor der Schleuse bei Geisling ist am Freitag, 10. März, das 85 Meter lange und über acht Meter breite Frachtschiff "Achim" in der Donau gesunken. Wie die Polizei berichtet, kam die "Achim" aus Regensburg und war in Richtung Passau unterwegs. Die Ursache der Havarie ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Schiff bricht auseinander
Der mit Eisenerz beladene Frachter sei bei der Schleusung auseinandergebrochen und gesunken, wie Kreisbandrat Wolfgang Scheuerer erklärt. An Bord des gesunkenen Schiffs befanden sich der 61-jährige Kapitän und der 64-jährige Steuermann. Beide konnten sich mit einem Beiboot rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Steuermann wurde mittelschwer, der Kapitän leicht verletzt.
Das Personal der Schleusenleitzentrale verständigte die Wasserschutzpolizei Regensburg, woraufhin ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und THW zum Unglücksort eilten. Auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamts, des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, des Landratsamts Regensburg und der Landkreisführung der Feuerwehr waren vor Ort. Die Staatsanwaltschaft Regensburg wurde in die Ermittlungen eingebunden.
Wohl keine Gefahr für die Umwelt
Das Schiff liege aktuell in knapp zwölf Metern Tiefe auf dem Boden der Schleuse Geisling. Nach aktueller Einschätzung besteht trotz auslaufenden Treibstoffs aufgrund der geschlossenen Schleusentore keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt. Die Situation wird dennoch fortlaufend beobachtet und bewertet.
"Das ist ein geschlossener Kreislauf.", erklärte Scheuerer. Und selbst im Falle eines Austretens sei dies kein größeres Problem, da Öl oder Schiffsdiesel im Bereich der Schleuse bleiben würden.
Die Wasserschutzpolizeigruppe der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung aufgenommen.
Schaden im hohen sechsstelligen Bereich
Als nächsten Schritt müsse sich der Schiffseigentümer mit der Versicherung beraten. Die beteiligten Fachbehörden stünden bezüglich der aufwändigen Bergung bereits im Austausch mit den Verantwortlichen. Derzeit ist noch unklar, wann die Bergung erfolgen wird, voraussichtlich jedoch erst in den nächsten Tagen respektive nach dem Wochenende, wie die Polizei schreibt. Auch die Schadenshöhe ist noch nicht geklärt, werde sich jedoch wohl mindestens im hohen sechsstelligen Bereich bewegen. Die zu erwartenden Bergungskosten dürften demnach ebenfalls erheblich sein. Ob an der Schleuse selbst Schäden entstanden sind, kann erst im Laufe der Bergungsmaßnahmen geklärt werden.
Glück im Unglück für die Schifffahrt
Glück im Unglück hatte der allgemeine Schiffsverkehr. Wie Scheuerer erläutert, wäre die Wasserstraße nämlich so oder am folgenden Tag für drei Wochen wegen Wartungsarbeiten gesperrt worden. Lediglich drei weitere Schiffe, die nach dem verunglückten Frachter die Schleuse passieren wollten, hätten Pech gehabt. Die müssen nun wohl eine Weile warten.
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