Chaos im Berufsverkehr
Klimaaktivisten blockieren Hauptverkehrsader in Regensburg
7.6.2022, 13:10 UhrNur sechs Mitglieder der Gruppierung reichten aus, um am Dienstagmorgen die Frankenstraße in Regensburg komplett lahm zu legen. Alles, was sie dazu benötigten, waren ein paar Tuben Sekundenkleber.
“Es ist schon mindestens 5 nach 12. Wenn wir nicht jetzt einen gerechten Wandel herbeiführen, wird es zu spät sein. Wir brauchen jetzt viele Menschen, die Verantwortung übernehmen und bereit sind, friedlich Widerstand zu leisten - unübersehbar, so wie wir hier heute auf der Straße” sagt Simon Lachner aus Regensburg.
Schon in der Vergangenheit erregten die Aktivisten mit ähnlichen Aktionen wie der Blockade des Dresdner Georgplatzes oder der Kohlbrandbrücke in Hamburg großes Aufsehen. Nun traf es die oberpfälzische Metropole.
Überschaubare Mitgliederanzahl, radikale Methoden
Die "Letzte Generation" weist im Vergleich zu anderen Organisationen weniger Mitglieder auf, ihre radikalen Methoden, von Blockaden, der Verteilung weggeworfener Lebensmittel von Supermärkten bis hin zu einem Hungerstreik vor der Bundestagswahl sind hingegen ausgesprochen öffentlichkeitswirksam.
Auf Twitter äußerten sich die Initiatoren mit folgendem Statement: "Die massiven Störungen […] sind nichts im Vergleich zu Störungen durch Fluten, Dürren, Essensknappheit. Es ist unsere Pflicht, gegen eine todbringende Politik Widerstand zu leisten."
Die Protest-Aktion verursachte einen Stau, der bis zur A93-Auffahrt am Pfaffensteiner Tunnel reichte. Erst um ca. 9.45 Uhr, nach gut zwei Stunden, gelang es der Feuerwehr, auch den letzten der sechs Festgeklebten vom Boden zu lösen, sodass der Verkehr wieder fließen konnte.
Friedliche Aktion
Abgesehen vom wütenden Hupen einiger Autofahrer kam es zu keinerlei Ausschreitungen. Gegen die Aktivisten der Gruppe werde nun wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt, sagte ein Polizeisprecher gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.