Welche Konsequenzen folgen?

Trotz Vorbereitung - SEK sprengt in der Oberpfalz falsche Haustür

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

30.10.2024, 11:59 Uhr
Das Spezialeinsatzkommando bei einer Übung in Regensburg.

© IMAGO/Manfred Segerer Das Spezialeinsatzkommando bei einer Übung in Regensburg.

Am Freitag sollte das Spezialeinsatz-Kommando im Westen Regensburgs einen 38-Jährigen festnehmen. Da nach einer Äußerung des Mannes eine "erhöhte Gefährdungslage" vorlag, sollte er in eine Psychiatrie gebracht werden. Der Einsatz der Elitenpolizisten hatte jedoch auch für einen weiteren Bewohner des Hauses Folgen, denn: Sie sprengten sich den Weg in seine Wohnung. Darüber berichtet hatte zunächst die "Mittelbayerische".

Das SEK hatte sich vergangenen Freitag für einen Überraschungsmoment entschieden, und sichtlich überrascht dürfte auch der Nachbar des 38-Jährigen gewesen sein. Nach Angaben des Polizeipräsidium Oberpfalz hatten die Einsatzkräfte zunächst die Wohnung direkt neben der des 38-Jährigen aufgesprengt und dann den eigentlich Gesuchten widerstandslos in Gewahrsam genommen.

Die genauen Hintergründe zu dem Vorfall sind aktuell noch nicht geklärt. Die Sprengung der falschen Tür soll jedoch nachbearbeitet und "in allen Blickwinkeln" beleuchtet werden, heißt es seitens der Polizei. Dazu gehöre auch die Klärung wegen entstandener Sachschäden. In der Einsatzvorbereitung habe man jedoch "umfangreiche Informationen" zur Wohnung des Betroffenen eingeholt.

Rettungswägen für zwei Personen bestellt

Das Amtsgericht hatte zuvor einen Unterbringungsbeschluss gegen den 38-Jährigen bestimmt. Für den Vollzug hat die Stadt bei der Polizei um Amtshilfe gebeten.

Nach erfolgtem Einsatz wurde der Nachbar des Gesuchtem in ein Krankenhaus gebracht. Die Person blieb unverletzt, wurde jedoch aus Vorsorge in eine Klinik eingeliefert, so die Angaben der Polizei.

Auf Anfrage erklärte das Polizeipräsidium Oberpfalz, dass das SEK in "komplexe Einsatzgeschehen" einbezogen wird, dann wenn eine erhöhte Gefahr für die Beamten besteht. Zu den genauen Taktiken und Vorgehensweisen könne man sich aus Gründen der Geheimhaltung nicht äußern. "Dies geschieht zum Schutz der eingesetzten Kräfte, da ein Offenlegen der speziellen Einsatztaktik zu einem entscheidenden Nachteil in den Einsatzszenarien führen kann."

Keine Kommentare