Schnee oder Regen?
100-jähriger Kalender: Wie wird das Wetter im Winter 2023/2024?
11.10.2023, 11:53 UhrWetterprognosen sind eine heikle Angelegenheit – das weiß jeder, der regelmäßig die Wettervorhersagen der kommenden Tage checkt und dann entweder viel zu dick, viel zu dünn oder ohne Schirm das Haus verlässt und es dann doch ganz anders kommt als gedacht. Doch manche Langzeitprognosen behaupten sogar zu wissen, wie das Wetter in den kommenden Monaten ausfallen wird: Einer davon ist der 100-jährige Kalender. Wir erklären, was dahinter steckt und wie viel Glauben man der Vorhersage schenken kann.
Im 17. Jahrhundert machte sich der Abt des Klosters Langheim, Mauritius Knauer, daran einen pragmatischen Kalender zur Wetterbestimmung zu schaffen. Ziel war es den damaligen Bauern und Mönchen die Wettervorhersage zu erleichtern. Weil Knauer glaubte, dass die Himmelskörper das Wetter maßgeblich beeinflussen. Da diese sich in einem festen Turnus bewegen, legte Knauer einen siebenjährigen Zeitraum fest, in welchem sich das Wetter wiederholen soll.
Aus Knauers "Calendarium oeconomicum perpetuum" – also dem "immerwährenden Wirtschaftskalender". Erst ab 1720 erschien der auch heute noch als Bauernkalender bekannte Kalender immer häufiger unter dem Titel "Hundertjähriger Kalender" . Wie es dazu kam und wie genau Knauer glaubte, mithilfe der Planeten das Wetter ermittelt, lesen Sie hier. Für den Winter 2023/2024 sieht die Prognose folgendermaßen aus:
Dezember
01. - 10. Frost, trübes Wetter mit Regen, Kälte und Eis
11. - 18. Schneefall setzt ein
19. Es regnet
20. - 31. Kaltes und ungemütliches Wetter bis zum Ende des Monats folgen
Januar
01. - 15. Die ersten Tage des Monats bringen noch einmal Kälte herein
16. - 19. Es friert wieder
20. - 31. Regen und Schnee folgen bis zum Ende des Monats
Februar
01. - 08. Trüb und regnerisch
9. - 11. Schönes liebliches Wetter
12. - 14. Es gibt Schnee
15. - 26. Es ist sehr kalt
27. - 28. Es gibt Regen
Vorhersagen gleichen einem Wetter-Horoskop
Aber wie treffsicher ist der 100-jährige Kalender? "Aus meteorologischer Sicht sind die Vorhersagen des Kalenders nicht haltbar und Übereinstimmung bzw. auftretende Vorhersagen werden als Zufall gewertet", heißt es sogar auf der eigenen Website. Das belegt auch ein Abgleich der Realität mit der Oktober-Prognose, laut der wir anstatt Altweibersommer eigentlich schon Frost haben sollten.
Oktober 2023
01.-09. Er beginnt mit unschönem Wetter
10.-16. Es folgt Frost
17. Ein schöner Sommertag
25. Kälte bricht herein
26. Nochmals schönes und warmes Wetter
27.-30. Ziemlich kalte Tage
Was sagen Meteorologen der Moderne?
Langfristmodelle geben eine Tendenz bis zu sechs Monate im Voraus an. Meist wird das aktuelle Wetter einfach weiterberechnet. Weil es sich dabei aber lediglich um eine Simulation handelt, lässt sich auch hier nicht von konkreten Vorhersagen sprechen. Es geht hierbei gar nicht um Temperaturwerte oder Niederschlag, sondern lediglich um Aussagen wie: zu nass, zu trocken, zu warm oder zu kalt. Um das auf eine Basis zu stellen, wird der langjährige Mittelwert im Vergleich dazu herangezogen, erklären die Wetterexperten "wetterprognose-wettervorhersage.de".
Laut "wetter.de" startet der November kalt und trocken, wird dann etwas milder und nasser. Insgesamt steht ein kühler und etwas zu trockener Monat zu Buche. Der Winter 2023/2024 soll insgesamt trocken, dafür aber eisig kalt werden - sogar von einer ausgewachsenen Kältewelle ist derzeit laut mancher Modelle die Rede. Ob es wirklich soweit kommt, wird sich aber - wie immer - erst kurzfristig zeigen.