Neue Parkgebührenordnung

„30 Euro am Tag“: Diese deutsche Stadt will ihre Parkgebühren um 500 Prozent erhöhen

Magdalena Zipf

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29.01.2025, 16:53 Uhr
Das Parken wird hier in Zukunft teurer. (Symbolbild)

© R. Schmiegelt/Future Image/IMAGO/Sven Ellger Das Parken wird hier in Zukunft teurer. (Symbolbild)

Köln steht kurz davor, die teuerste Großstadt in Deutschland in Sachen Parkgebühren zu werden. Mit einer geplanten Anhebung auf 50 Cent pro sechs Minuten in der Innenstadt wird die Parkgebühr auf stolze 5 Euro pro Stunde steigen – und das ist nur der Anfang. Zum Vergleich: In Nürnberg kostet das Parken laut Stadtportal in der Innenstadt etwa 2,50 Euro pro Stunde.

Die neue Parkgebührenordnung 2025 der Stadt Köln soll nicht nur die Parkkosten erhöhen, sondern auch weitreichende Änderungen für Langzeitparker mit sich bringen.

Höhere Gebühren für Langzeitparker

Neben den höheren Gebühren für Kurzzeitparker trifft die neue Parkgebührenordnung besonders Langzeitparker. "Die Parkgebühr für das Langzeitparken soll künftig 30 Euro am Tag betragen", heißt es in der Beschlussvorlage zur Parkgebührenordnung. Bislang lag der Betrag bei 5 Euro pro Tag – das ist eine Preiserhöhung von 500 Prozent.

Dies betrifft insbesondere Pendler, die ihre Autos in der Stadt abstellen und oft keine günstige Alternative zum öffentlichen Nahverkehr finden. Wer sein Auto eine Woche stehen lassen will, muss sich künftig etwas anderes überlegen – denn: "Die Möglichkeit, einen Parkschein für sieben Tage zu buchen, entfällt", heißt es in der Beschlussvorlage weiter.

Kölns Masterplan für das Parken

Die neue Parkgebührenordnung soll bereits im Februar 2025 in Kraft treten, sollte der Stadtrat sie in seiner nächsten Sitzung beschließen. Dafür müssen im gesamten Stadtgebiet die Parkuhren auf das neue System angepasst werden.

Auch die Gebühren für Anwohnerparkausweise steigen. Ab März 2025 werden die Kosten je nach Fahrzeuglänge zwischen 100 und 120 Euro pro Jahr liegen. Dies ist Teil des umfassenden "Masterplans Parken", der vor allem darauf abzielt, die Parksituation für Anwohner in der Innenstadt zu verbessern. Häufig haben diese trotz eines Anwohnerparkausweises Schwierigkeiten, einen freien Parkplatz zu finden.

Öffentliche Verkehrsmittel sollen attraktiver werden

Ziel der Änderungen ist es, den öffentlichen Raum besser zu nutzen, den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern und den Parkdruck zu reduzieren. Das bedeutet auch, während Verbrenner kräftig zahlen müssen, sind E-Autos weiterhin von Parkgebühren befreit.

In der Beschlussvorlage der Stadt heißt es: "Die Parkraumbewirtschaftung soll [...] einen Beitrag dazu leisten, umweltfreundliche Verkehrsmittel wie den öffentlichen Nahverkehr, Fahrräder, Carsharing-Dienste oder das Zufußgehen bei kurzen Distanzen attraktiver zu machen." Die Höhe der Parkgebühren soll die strategischen Ziele des nachhaltigen Mobilitätsplans ‚Besser durch Köln‘ und die Klimaneutralität 2035 fördern.

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