Kleinkinder in Lebensgefahr
Brände in Essen gelegt: Motiv des Verdächtigen war wohl Streit mit der Frau
29.9.2024, 13:30 UhrDer Mann, der am Samstag in Essen in zwei Mehrfamilienhäusern Feuer gelegt haben soll, hatte nach Angaben der Polizei ein privates Motiv. "Erste Ermittlungen ergaben, dass das Motiv des 41-Jährigen war, dass seine Ehefrau sich von ihm getrennt hatte", teilte die Polizei mit. Gegen den 41 Jahre alten Syrer werde die Staatsanwaltschaft im Laufe des heutigen Sonntags Haftbefehl unter anderem wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Mordes beantragen. Der Mann sei bereits wegen Bedrohung und Sachbeschädigung in Erscheinung getreten. Derzeit äußere er sich nicht zu den Tatvorwürfen.
Männer drängten Verdächtigen mit Schaufeln ab
Den Angaben zufolge hatte sich der 41-Jährige mit Brandbeschleuniger sowie Stichwaffen bewaffnet. Damit sei er gezielt zu Wohnungen und Ladenlokalen in Essen gefahren, in denen Personen wohnten, die seine Ehefrau unterstützten. In den Mehrfamilienhäusern habe er vorsätzlich Brände gelegt, um die Bewohner zu töten und die Häuser durch den Brand zu zerstören. Zahlreiche Personen befänden sich noch in stationärer Behandlung in verschiedenen Krankenhäusern, so die Polizei. Zwei Kleinkinder waren durch Einatmen von Rauch lebensgefährlich verletzt worden.
Mehrere Männer hätten den Verdächtigen mit Schaufeln und Stangen abgedrängt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, so der Sprecher. Dies ist auch auf einem Video zu sehen. Anschließend wurde der Mann von der Polizei festgenommen. Nach Polizei-Angaben handelt es sich um einen Essener mit syrischer Staatsbürgerschaft.
Kleinkinder durch das Einatmen von Rauch lebensgefährlich verletzt
Bei den Bränden waren zwei Kleinkinder durch das Einatmen von Rauch lebensgefährlich verletzt worden. Der Polizeisprecher konnte nichts dazu sagen, ob die beiden Kinder immer noch in Lebensgefahr sind. Sie werden in Spezialkliniken behandelt.
Die Brände in zwei Mehrfamilienhäusern waren am Samstagnachmittag in den Stadtteilen Altenessen und Stoppenberg ausgebrochen. Die Treppenhäuser waren schon kurz danach nicht mehr passierbar, sodass die Bewohner eingeschlossen waren. Nachbarn stellten Bauleitern an die Wand, die aber nicht hoch genug waren. "Das hat aber dazu geführt, dass, als wir ankamen, schon Leute an den Fenstern hingen, Kinder rausgehalten haben", sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Lage sei "dramatisch" gewesen. Alle Bewohner wurden dann von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
In der Spitze seien rund 160 Einsatzkräfte beteiligt gewesen. Zwei große Brände, die parallel bekämpft werden müssen, seien auch für eine große Stadt wie Essen eine Herausforderung, sagte der Feuerwehrsprecher. Der Einsatz habe etwa eineinhalb Stunden gedauert.