Antragsteller aufgepasst
Ab 2025: Große Änderung bei Passfotos - das müssen Sie wissen
2.3.2024, 20:30 UhrBereits im Jahr 2016 stellte eine Studie fest, dass jeder Dritte Deutsche schon einmal von Opfer eines Identitätsdiebstahls wurde. Oft wird das Internet zum Tatort: Besonders in den sozialen Netzwerken oder im Onlinehandel kann Identitätsdiebstahl unangenehme Folgen haben - beispielsweise, wenn Freunde von einem Fake-Profil unter dem eigenen Namen angeschrieben und um Geld gebeten werden, oder wenn Warensendungen von Kriminellen auf fremden Namen bestellt werden.
Um eine besonders perfide Form des Identitätsdiebstahls handelt es sich beim sogenannten Morphing: dabei werden mit spezieller Software die Bilder mehrerer Personen verschmolzen - so können Gesichtserkennungssysteme ausgetricks werden, sodass zwei oder mehrere Personen denselben Pass verwenden können. Denn ein gemorphtes Bild hat Ähnlichkeiten zu zwei oder mehreren Menschen, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung informiert.
Morphing als "Bedrohung" des Passes - Innenministerium handelt
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat ist gewarnt: "Durch Morphing-Manipulation ist der Pass beziehungsweise Personalausweis als Instrument zur Identitätskontrolle im Kern bedroht." Das Ministerium möchte der Betrugsform deshalb entgegenwirken und hat deshalb eine Änderung beschlossen, die ab 1. Mai 2025 wirksam wird: Wie unter anderem der "Merkur" berichtet, gelten ab dann für alle neu ausgestellten Personalausweise strengere Regelungen für Passfotos.
In einer diesbezüglich formulierten technischen Richtlinie informiert das Ministerium darüber, dass Lichtbilder für Personalausweise nur noch digital erstellt werden und "auf einem gesicherten elektronischen Weg zur Behörde übermittelt" werden - per Cloud-Service und mit End-to-End-Verschlüsselung. Wie der "Merkur" weiß, werden die Fotos weiterhin auf ihre biometrische Eignung überprüft. Angefertigt werden sollen die Passbilder entweder direkt von den zuständigen Behörden oder von autorisierten Fotografen. Zudem soll die Option geschaffen werden, das Foto bei der Behörde vor Ort selbst zu schießen - gegen eine Gebühr von etwa sechs Euro.