Warmfront im Anmarsch
Achtung, Glätte in Franken und der Oberpfalz: Wetterdienst warnt vor Eisregen - mehrere Unfälle
5.1.2025, 10:25 UhrDeutschland muss sich am Sonntag auf gefrierenden Regen einstellen. Zunächst falle Schnee, dann gehe dieser in gefrierenden Regen über, heißt es in einer Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD). Eine aus dem Südwesten über das Land ziehende Warmfront bringe die Glatteisgefahr mit sich.
Wettertechnisch werde es dann "durchaus unschön", sagte DWD-Meteorologin Tanja Egerer. "Zunächst einmal ist mit teils kräftigem Schneefall zu rechnen, der nachfolgend in Regen übergeht. In der Übergangsphase ist dieser Regen allerdings teils gefrierend und dann besteht erhöhte Glättegefahr", erklärte sie. "Egal ob per Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollte man Vorsicht walten lassen und sich den örtlichen Begebenheiten dementsprechend anpassen."
Mehrere Glätteunfälle in Franken - Bahnverkehr rollt
Aufgrund der winterlichen Verhältnisse haben sich am Sonntagmorgen bereits zahlreiche Unfälle auf den Straßen in Mittelfranken ereignet. Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken zählt seit 4.20 Uhr bis 10.20 Uhr insgesamt 22 glätte bedingte Unfälle im Einsatzgebiet. Ein Hotspot lasse sich hier allerdings nicht ausmachen. So haben sich unter anderem Unfälle in Treuchtlingen, Zirndorf, Höchstadt aber auch in Nürnberg ereignet, so der Sprecher weiter. Eine Person wurde dabei leicht verletzt. Bereits am Donnerstag mussten die Einsatzkräfte aufgrund des starken Schneefalls etliche Male in Mittelfranken ausrücken.
Das Präsidium in der Oberpfalz vermeldete zunächst vier Glätteunfälle, in Oberfranken waren es etwa zehn. In Unterfranken gab es nach Aussage eines Polizeisprechers "den ein oder anderen Rutschunfall. Die Menschen scheinen vernünftig zu fahren.".
Auf den Gleisen blieben witterungsbedingte Störungen ebenfalls weitgehend aus. "Der Bahnverkehr in Bayern rollt", sagte eine Bahnsprecherin. Es gebe keine großen Einschränkungen, nur vereinzelt sei es zu örtlich begrenzten Vorfällen gekommen.
Warnungen auch für die Region
Blickt man auf die Karte des Deutschen Wetterdienstes, sind auch Teile Mittelfrankens und der Oberpfalz von Glätte-Gefahr betroffen. In Mittelfranken sind es vor allem die Landkreise Ansbach, Weißenburg-Gunzenhausen, Roth, Nürnberger Land, und die Stadt Schwabach, die betroffen sind. Für diese Gebiete besteht eine amtliche Warnung vor "markanter Glätte" zwischen 7 und 12 Uhr am Sonntag. In den genannten Landkreisen und im Landkreis Bayreuth kann es zudem zu Unwettern und Glatteis bis 16 Uhr kommen.
Für die Oberpfalz besteht eine amtliche Warnung vor Schneefall und "markanter Glätte" am Sonntag (bis 16 Uhr). Auch hier kann es in Teilen des Regierungsbezirks zu Unwettern und Glatteis kommen.
Ersten Hinweisen nach wird die Glätte laut DWD aber wohl zwischen Schwarzwald, Bodensee und Bayerischem Wald am gefährlichsten. Der meiste Neuschnee sei am Südrand der westlichen Mittelgebirge zu erwarten, bis zu zehn Zentimeter könnten dort binnen weniger Stunden fallen. Anderorts sei mit zwei bis fünf Zentimetern zu rechnen.
Leichte Entspannung im Laufe des Tages
Auch am Sonntag sei weiterhin mit Schneefall und gefrierendem Regen zu rechnen, sagte Egerer. "Aber die Auswirkungen sollen nach aktuellem Stand nicht mehr ganz so gravierend sein." Die Niederschläge halten dem DWD zufolge am Tag länger an und breiten sich gen Nordosten aus. Im Süden und Südwesten sollen sie im Laufe des Nachmittags nachlassen, dort werden laut den Experten unterdessen auch die Temperaturen wesentlich milder. Höchstwerte von bis zu 13 Grad seien möglich. In der Nordosthälfte müsse allerdings weiter mit Temperaturen zwischen minus einem und plus fünf Grad gerechnet werden.
Generell bleibt es der Wetterbehörde zufolge in der Nordhälfte auch in der Nacht zum Montag regnerisch. Teils könne dort gar weiter Schnee oder gefrierender Regen fallen. Südlich der Donau bleibe es hingegen niederschlagsfrei.
Milde Temperaturen zum Wochenbeginn
Am Montag werden die Temperaturen laut den Meteorologen noch milder, steigen auf acht bis 15 Grad an. Nur in Niederbayern sei mit kühleren Werten zwischen vier und sieben Grad zu rechnen. In weiten Teilen Deutschlands wird der Himmel dabei wolkig oder stark bewölkt. Gebietsweise könne auch schauerartiger Regen einsetzen. An den Alpen bleibe es hingegen länger sonnig und trocken.
Auch in der Nacht zum Dienstag wird es viele Wolken und vor allem in der Nordwesthälfte sowie südlich der Donau weiteren Regen geben. In den Hochlagen gehe dieser mehr und mehr in Schnee über, es komme im Tagesverlauf zu Regen-, Schneeregen- und Graupelschauern, oberhalb von 400 bis 600 Metern auch zu reinen Schneeschauern. Vereinzelt könne es auch gewittern.
Die Temperaturen nehmen demnach wieder etwas ab, Höchstwerte für den Dienstag werden zwischen drei und zehn Grad erwartet. In der Nacht zum Mittwoch besteht laut DWD dann erneut Glättegefahr.
Dieser Artikel wurde um 17.27 Uhr aktualisiert.